Wagner mochte auch die Halbedelsteine. Rosenquarz stand für Liebe und Geduld, der Amethyst für das Urvertrauen in das Leben.
Und dieses Urvertrauen hat Wagner zeitlebens nie verloren, obschon sie auch bittere Zeiten auszuhalten und sogar einen Brandfall im elterlichen Stall zu überstehen hatte. Als neuntes Kind in eine kinderreiche Familie hineingeboren, wuchs sie mit einer fürsorglichen Mutter und einem eher strengen Vater auf.
Garten als wertvolle Ressource
Das bäuerliche Geburtshaus im Schmidberg war durchaus geräumig, “hatte eine Stube, Nebenstube, Küche, Gang, Küchenkammer (das Zimmer oberhalb der Küche), Stubenkammer, Nebenstubenkammer, Firstkammer und hintere Firstkammer. Das letztgenannte Zimmer war im Winter besonders kalt und wurde von den Brüdern bewohnt.“ Emmi wurde 1926 auf dem Schmidberg in Ulisbach geboren.
Die Mutter legte Wert auf einen grossen, gepflegten Garten. Dieser war eine wertvolle Ressource im Existenzkampf der Familie. Im Sommer genoss die Familie frisches Gemüse. Im Winter zehrte sie von nach alter Manier eingelagerten Kohlköpfen, Chabis, Rüben und Lauch. Mutter Hartmann kochte gut, namentlich Maisgerichte, Gries Mahlzeiten oder, besonders fein, selbstgemachte Knöpfligerichte. „Niemand konnte diese besser zubereiten als meine Mutter.“
Krisenhafte 1930er Jahre
Die Zeit der Weltwirtschaftskrise, die krisenhaften 1930er Jahre, hatten auch Auswirkungen auf den ohnehin beengten Haushalt der Hartmanns. Die Eltern mussten die Nahrungsmittel noch sparsamer einteilen. Das Brot wurde zwei Tage lang aufbewahrt, ehe es verzehrt wurde. Konfitüre gab es nur sonntags, Fleisch war sowieso werktags gestrichen. Sonntags kochte Mutter oftmals eine nahrhafte Fleischsuppe mit Siedfleisch und Apfelstücken. Die vielen Kinder freuten sich, wenn Vater mit einigen Blutwürsten heimkam. Er arbeitete nebenberuflich als Störmetzger, schlachtete also auf fremden Bauernhöfen Gross- und Kleinvieh.