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Leserbrief
Wattwil
15.03.2025
14.03.2025 16:00 Uhr

Eine starke Bildungsregion Toggenburg-Linthgebiet braucht eine starke Kantonsschule Wattwil und keine Kantonsschule in Rapperswil

Kanti Wattwil
Kanti Wattwil Bild: Linth24
Und wieder machen es Exponenten aus dem Linthgebiet - sie greifen die Kantonsschule in Wattwil an und versuchen den Bildungsstandort zu schwächen. Die Mitte Toggenburg spricht sich klar gegen einen weiteren Kantonsschulstandort in Rapperswil aus.

Die Region braucht eine starke, gut ausgestattete Kantonsschule 
Wattwil und keine Konkurrenz, die wertvolle Ressourcen verbraucht. Vielmehr muss man sich überlegen, den Bildungscampus in Wattwil im Rahmen der Sanierung der Berufsschule attraktiv und flexibel zu gestalten und auch Rapperswil zu stärken mit einer starken Berufs- und Fachhochschule. 

Die Bildungslandschaft im Kanton St. Gallen ist von einem sorgfältig abgestimmten Schulangebot geprägt. In der Region Linth besteht bereits ein starkes Bildungsangebot mit der Fachhochschule OST in Rapperswil sowie einem geplanten neuen Berufs- und Weiterbildungszentrum (BWZ), das für 91 Millionen Franken entstehen soll. Statt eine neue Kantonsschule in der Linthebene zu fordern, braucht es die konsequente Stärkung bestehender Strukturen, gerade auch im Bereich der Berufsbildung. 


Solidarität zwischen den Regionen 
Die Mitte Toggenburg betont die Bedeutung der regionalen Solidarität. Der Erhalt und die Stärkung der Kantonsschule Wattwil sind essenziell, um das Bildungsangebot für das Toggenburg und die angrenzenden 
Regionen langfristig zu sichern. Eine Verlagerung von Mittelschulstandorten würde die Bildungsregion Toggenburg empfindlich schwächen und zu einem unnötigen Verteilungskampf um kantonale Mittel führen. 
Unlängst hat sich die Stimmbevölkerung für diese Strategie ausgesprochen. Auch die Bevölkerung im Linthgebiet hat sehr deutlich dem Bildungscampus in Wattwil zugestimmt.  
Das Toggenburg setzt sich für eine zukunftsfähige Bildungsstrategie ein, die alle Bildungswege stärkt. Dazu gehört insbesondere der Ausbau des bestehenden Berufsschulstandorts im Toggenburg, der mit der aktuellen Planung an Kapazitätsgrenzen stösst. Anstatt in Jahrzehnten eine neue Kanti in der Linthebene zu realisieren, sollte die Regierung gezielt das bestehende Angebot an den aktuellen Standorten stärken, d.h. in 
Wattwil die Berufsschule und die Kantonsschule und in Rapperswil die Berufsschule und die Fachhochschule Ost.  


Langfristige Planung statt Schnellschüsse 
Die St. Galler Regierung hat bereits mehrfach betont, dass eine neue Kantonsschule in der Linthebene frühestens in 15 bis 25 Jahren, wenn überhaupt realisierbar wäre. Dies zeigt, dass es sich nicht um eine kurzfristige Lösung handelt, sondern um ein weit entferntes Zukunftsszenario. Die Mitte Toggenburg fordert deshalb, sich auf die unmittelbaren Herausforderungen zu konzentrieren: Die Fertigstellung des Ersatzneubaus in Wattwil und die Verbesserung der regionalen Bildungsinfrastruktur. Zudem ist die kantonale Immobilienstrategie dringend voranzutreiben, welche im Bildungsdepartement ins Stocken 
geraten ist. 


Die Mitte Toggenburg setzt sich für eine Bildungsstrategie ein, die auf nachhaltige Entwicklung und regionale Zusammenarbeit setzt. Die Kantonsschule Wattwil ist das Herzstück der Mittelschulbildung im Toggenburg und muss als solches gestärkt werden. Parallel dazu muss die Regierung sicherstellen, dass die Berufsbildung im Toggenburg weiter ausgebaut wird, um den steigenden Bedarf an Fachkräften zu decken. 

Nicolas Jenny, Die Mitte Toggenburg