Home Region Schweiz/Ausland Sport Rubriken Agenda
Kultur
21.03.2025

Kunst zeigt Beziehung von Mensch und Tier

Linda Naeff (1926–2014), Ohne Titel (Frau  im Käfig), undatiert, Mischtechnik, 45 x  25 x 25 cm, open art museum, Stiftung  für schweizerische Naive Kunst und Art  Brut, St.Gallen, Schenkung Familie Sanz-Naeff
Linda Naeff (1926–2014), Ohne Titel (Frau im Käfig), undatiert, Mischtechnik, 45 x 25 x 25 cm, open art museum, Stiftung für schweizerische Naive Kunst und Art Brut, St.Gallen, Schenkung Familie Sanz-Naeff Bild: zVg
Die am 26. März startende Ausstellung im open art museum St.Gallen legt den Fokus auf künstlerische Reflexionen der Mensch-Tier-Beziehung. Eine Einzelschau der Künstlerin Jeannette Vogel und vielfältige Begleitveranstaltungen für Erwachsene und Kinder ergänzen die Ausstellung.

In der künstlerischen Spiegelung des Mensch-Tier-Verhältnisses öffnet die Ausstellung festgefahrene dualistische Denkmuster für einen offenen, kulturübergreifenden Dialog.

Museumsleiterin Monika Jagfeld meint dazu: «Das open art museum sucht offene Diskurse über Kunst, Mensch und Gesellschaft. Die Idee eines Crossover unterschiedlicher Ansätze zu diesem spannenden Thema hat uns begeistert.» 

Individueller Ausdruck der Tiere

Ergänzt wird die Ausstellung um eine Einzelschau zu Jeannette Vogel (Lebensdaten unbekannt), deren Werke erstmals gezeigt werden. In ihrer Tierwelt erhalten die Wesen einen individuellen Ausdruck. Sie wirken schüchtern, keck, neugierig, bereit, aus dem Bild zu springen. Der Mensch bleibt gegenüber den Tieren unbedeutend.

Kuratorin Isabelle Zürcher ist gespannt auf die Reaktionen der Besucher: «Die Begegnung mit Jeannette Vogels charakterstarken Kreaturen macht Spass und regt an zum Erfinden eigener (Bild-)Geschichten. Vorhang auf für Jeannette Vogels Tiertheater, in dem Betrachter zu Regisseuren werden.» 

  • Philippe Saxer (1965–2013), Ohne Titel (Kopf Tier), 2008, Tusche auf Karton, 24 x 17 cm, open art museum, Stiftung für schweizerische Naive Kunst und Art Brut, St.Gallen, Schenkung Verein Freunde des Philippe Saxer Bild: zVg
    1 / 2
  • Giuseppe (Joseph) Giavarini (1877–1934), ohne Titel (Der Pferdeträger), undatiert, ungebrannter Ton, Brot, Holz, bemalt und gefirnisst open art museum, Stiftung für schweizerische Naive Kunst und Art Brut, St.Gallen, Schenkung Dr. Marianne Rossetti, Basel Bild: zVg
    2 / 2

Mit einer Vernissage am 26. März 2025 um 18.30 Uhr eröffnet das open art museum die interdisziplinäre Wanderausstellung, die bis zum 27. Juli 2025 zur Auseinandersetzung mit der Mensch-Tier-Beziehung einlädt.

Unter der Leitung von Peter Kuntner (fischteich) haben sich Museen unterschiedlicher Disziplinen für die Wanderausstellung vernetzt: neben dem open art museum das Museum zu Allerheiligen, Schaffhausen, und das Naturama Aargau.

  • Vera Marke (*1972), Invn° 1210, 2006, Baumwollgarn auf Stramin (Rückseite), je 24,5 x 20 cm, 9 Teile, Gestickt von: Anna Esposito / Madeleine Halbeisen / Urs P. Irniger / Rosam, Eva und Marianne Keller / Helena Marke / Vera Marke / Claire Mettler / Karin Mettler / Eveline Müller Bild: Vera Marke
    1 / 2
  • Gilbert Pache (1938–2004), Ohne Titel (Gesicht geometrisch), 1995, Öl auf Papier, 49,8 x 37 cm, open art museum, Stiftung für schweizerische Naive Kunst und Art Brut, St.Gallen, Schenkung aus Privatbesitz Bild: zVg
    2 / 2

Damit wird nicht nur das Thema selbst auf spannende Weise multiperspektivisch beleuchtet, sondern es durchdringen sich auch ansonsten getrennt gehaltene Museumskreise.

«Ich Tier Wir regt mit vielen Werken, Objekten, assoziativen und emotionalen Installationen dazu an, die Beziehung von Tier und Mensch zu überdenken. Wir wollen den Besuchern nichts beibringen. Wir möchten sie verschiedenen Situationen aussetzen und Dinge zeigen, die wertfrei sind», betont der Ausstellungmacher Peter Kuntner. 

Künstlerische Reflexionen der Mensch-Tier-Beziehung

Die Museen haben die Ausstellung mit Objekten aus ihren Sammlungen und inhaltlichen Ergänzungen aus der jeweiligen Perspektive ergänzt. Die Ausstellung im open art museum legt den Fokus auf künstlerische Reflexionen der Mensch-Tier-Beziehung.

Dem interdisziplinären Ansatz folgend sind weitere Positionen der Outsider Art und der zeitgenössischen Kunst zusammengeführt, darunter Marianne Engel (*1972), Vera Marke (*1972), Stefan Rohner (*1959) und Marlis Spielmann (*1953).

  • Jeannette Vogel (Lebensdaten unbekannt), «Zirkus Knie», undatiert, Wachsmalstift auf Packpapier, 30 x 45 cm, open art museum, Stiftung für schweizerische Naive Kunst und Art Brut, St.Gallen, Schenkung EPI-Klinik Bild: zVg
    1 / 2
  • Josef Oertle (1915–2004), «Viehschau», 1992, Acryl auf Sperrholz, 49,5 x 70 cm, open art museum, Stiftung für schweizerische Naive Kunst und Art Brut, St.Gallen, Sammlung Mina und Josef John Bild: zVg
    2 / 2

Im Zusammenhang mit der Ausstellung bietet das open art museum vielfältige Veranstaltungen für alle Altersgruppen. Das Angebot zu Ich Tier Wir beinhaltet Diskussionsrunden, Vorträge, eine Tiersegnung, Kindernachmittage und einen gemeinsamen Brunch.

Geführte Besichtigungen für Gruppen und Schulklassen ermöglichen eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Mensch-Tier-Beziehung.

Alle Detailinformationen finden Sie unter openartmuseum.ch/ausstellung/ich-tier-wir/

pd/tan/toggenburg24