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Schweiz
25.03.2025

Freispruch für Blatter und Platini

Endlich entlastet: Sepp Blatter erhält vor Gericht zum zweiten Mal recht.
Endlich entlastet: Sepp Blatter erhält vor Gericht zum zweiten Mal recht. Bild: Markus Arnitz, Linth24
Die ausserordentliche Berufungskammer in Muttenz hat am Dienstag die beiden ehemaligen Fussballfunktionäre Sepp Blatter und Michel Platini von allen Vorwürfen freigesprochen.

Im Zentrum der Anklage stand eine Zahlung im Jahr 2010 von zwei Millionen Franken an Platini für seine einstige Beratertätigkeit beim Weltfussballverband. Diese basierte unter anderem auf einem mündlichen Vertrag mit dem damaligen Fifa-Präsidenten Blatter.

Restlohn für Platini

Das Beweisergebnis stütze die Aussage, wonach es sich bei dieser Auszahlung um einen Restlohn gehandelt habe, sagte der Gerichtspräsident Roland Hofmann bei der Urteilsbegründung. Die erhobenen Beweismittel und Indizien erzeugten zwar beim Gericht ein Bild, das bei objektiver Betrachtung «nicht zu unterdrückende Zweifel» hervorrufe, dass sich der Sachverhalt tatsächlich wie in der Anklage umschrieben ereignet habe, sagte Hofmann.

Fifa-Klage zurückgezogen

Die Anschlussberufung der einstigen Privatklägerin Fifa gilt als zurückgezogen. Sie wollte den an Platini ausbezahlten Betrag zurück haben. Die Anträge der Fifa auf «Restitution und Einziehung beschlagnahmter Vermögenswerte» weist das Gericht jedoch ab. Die Zivilklagen des Weltfussballverbands werden auf den Zivilweg verwiesen, wie Hofmann weiter sagte.

Hohe Entschädigung für die Angeklagten

Für das vor- bzw. erstinstanzliche Verfahren sowie den Berufungsprozess hat die Eidgenossenschaft Blatter eine Entschädigung von insgesamt rund 108'000 Franken zu bezahlen. Platini erhält eine Entschädigung von fast 178'000 Franken für alle Verfahren. Die Fifa muss beiden zudem eine Entschädigung von je 1500 Franken bezahlen. Die beiden erhalten jedoch keine Genugtuung.

Kosten zulasten der Eidgenossenschaft

Die Kosten von rund 131'000 Franken für das Vor- und erstinstanzliche Verfahren gehen zu Lasten der Eidgenossenschaft. Bei den Kosten von 25'000 für das Berufungsverfahren übernimmt sie ebenfalls den grössten Teil, die Fifa und die Beschuldigten einen kleinen Anteil davon.

Keystone-SDA / Toggenburg24