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Lütisburg
01.04.2025

Bricht nun im Toggenburg der Goldrausch aus?

Gold im Sand; Blick auf die Goldgrube.
Gold im Sand; Blick auf die Goldgrube. Bild: H. Harzenmoser
Goldfunde in Sandablagerungen sind in der Schweiz keine Seltenheit und der Necker bei Lütisburg ist ein besonders interessantes Gebiet. Hobbyschürfer und Goldsucher haben in der letzten Zeit vermehrt beträchtliche Funde an Goldflittern und Goldkörnern aus dem Sand gewaschen.

Der Necker ist ein faszinierender Fluss in unserer Region, der durch die Appenzeller Alpen und das Toggenburg fliesst. Er entspringt auf etwa 1300 Metern Höhe in der Nähe des Ofenlochs und mündet bei Lütisburg in die Thur. Sein Einzugsgebiet umfasst rund 125,1 km² und besteht hauptsächlich aus landwirtschaftlichen Flächen und bewaldeten Gebieten.

Reichhaltige Mineralien

Die Entstehung des Neckers ist das Ergebnis einer Vielzahl geologischer Prozesse, die über Millionen von Jahren gewirkt haben. Fliessendes Wasser hat über lange Zeiträume Gestein abgetragen und die Landschaft geformt. Der Necker hat sich durch die Ablagerungen und das Abtragen von Sedimenten seinen Weg gebahnt. Während der Eiszeit haben Gletscher Moränenschotter und andere Ablagerungen hinterlassen, die die heutige Geologie des Neckers prägen. Über Jahrtausende haben sich Sedimente in den Flusssenken und Biegungen angesammelt. Diese Ablagerungen sind reich an Mineralien und bieten ideale Bedingungen für die Bildung von Goldflittern und Goldkörnern, wie sie in Lütisburg gefunden wurden. 

Auswaschen des goldhaltigen Sandes in der Waschpfanne. Bild: H. Harzenmoser

Leute suchen erfolgreich nach Edelmetall

Besonders ergiebig  ist die Sandgrube, welche sich im uralten Flussknie zwischen den beiden härteren Gesteinsrücken in der heutigen ‘Letzi’ in Lütisburg abgelagert hat. 
Mit den grösseren Abrutschungen am Prallhang der Thur, knapp unterhalb der Einmündung des Neckers, innerhalb des letzten Jahres wurden nun Teile dieser goldhaltigen Sedimentablagerungen zurück an die Erdoberfläche befördert.  Ein Schürfer, der gerne anonym bleiben will, bezeichnete den ausgeschwemmten Sand als eine wahre Fundgrube. ‘Vielleicht sind da auch kleine Nuggets zu finden’, meinte er zuversichtlich. Über seine Ausbeute der letzten Wochen hält er sich bewusst bedeckt. Die Ausbeute, die er an diesem Nachmittag zeigt, spricht aber für sich. ‘Die gefundenen Goldflitter können bis zu 5 mm gross sein und da ist einiges zu holen.’

Neben diesem Schürfer suchen bereits einige weitere Leute erfolgreich nach dem Edelmetall. Sie werden wohl nicht mehr lange einsam sein. 

Ausbeute eines Nachmittages: Bild: H. Harzenmoser

Schürflizenzen von der Gemeindeverwaltung

Schürflizenzen können bei der Gemeindeverwaltung Lütisburg erworben werden. So können Schatzjäger selbst nach Gold suchen. Dies könnte nicht nur für Hobby-Goldsucher spannend sein, sondern auch den lokalen Tourismus fördern. Über die bereits ausgestellten Lizenzen hält man sich in der Kanzlei diskret bedeckt. Es sollen aber schon einige sein. 

Goldwaschpfannen beim Landi

Die Landi Ganterschwil hat auf Grund der steigenden Nachfrage bereits reagiert und Goldwaschpfannen ins Sortiment aufgenommen. Bricht nun der Goldrausch im Toggenburg aus? Versuchen Sie es auch am Necker?

Ausbeute eines Nachmittages: Goldkörner und Goldflitter glänzen deutlich aus der Waschpfanne Bild: H. Harzenmoser

Na dann: Glück auf!

H. Harzenmoser, Lütisburg