Wenn Wolfgang Brunner über Kinder spricht, wird seine Stimme ruhig – und bestimmt. «Es schmerzt mich zutiefst, wenn Kinder auf der ganzen Welt unter der Unfähigkeit von uns Erwachsenen leiden, in Frieden miteinander zu leben», sagt er. Wegschauen? Kommt für ihn nicht infrage. «Ich muss die Dinge anpacken.»
Seit dem 1. Oktober 2024 ist Wolfgang Brunner der oberste Repräsentant von Kiwanis Switzerland–Liechtenstein.
Die Ostschweiz stellt damit zum ersten Mal seit zehn Jahren wieder den höchsten Kiwaner – zuletzt war es 2014/15 Susanne Brunschweiler aus Weinfelden, als erste Frau überhaupt.
Für Brunner ist die Aufgabe weder Bürde noch Ehrung: «Ich fühle mich noch gut im Saft und freue mich, für unsere Organisation zu arbeiten. Vielleicht schaue ich irgendwann zurück und empfinde so etwas wie Stolz.»
Wolfgang Brunner denkt Kiwanis in die Zukunft:
«Wir müssen uns fit machen, damit es uns auch in 20 oder 30 Jahren noch gibt.» Das bedeute, alte Zöpfe abzuschneiden – auch wenn das mal rumpelt. «Wir müssen uns fragen, wie wir jungen Menschen heute ein Engagement ermöglichen können. Warum soll sich nicht ein Ehepaar eine Mitgliedschaft teilen?»
Brunner setzt sich für Austauschprogramme, grössere Youth Camps und neue Formen der Zugehörigkeit ein. Und er sagt offen: «Mit dem Anheften von Auszeichnungen durch alte Männer für alte Männer gewinnen wir keinen Blumentopf.»
Wolfgang Brunner ist fest in St.Gallen verwurzelt. Seit über 40 Jahren verheiratet mit Yvonne, Vater zweier Söhne und stolzer Grossvater von vier Enkelinnen. «Die vier Mädels lieben mich über alles – und ich sie», sagt er lachend.
Brunner wandert, liest, fotografiert, schaut Fussball, kocht – und lacht gern.
Beruflich war er in der St.Galler Stickerei-Branche tätig und später als Abacus-Vertriebspartner aktiv. Seit seiner Pensionierung widmet er sich fast ausschliesslich Kiwanis: «Und ich liebe es!»
Das grosse Ziel seines Amtsjahres? «Ich wünsche mir, dass jeder Club mindestens einmal im Jahr einen Anlass mit Kindern veranstaltet.» Und Wolfgang Brunner will die Mitgliederzahl nachhaltig über die 7000er-Grenze führen – gemeinsam mit seinem Team und der Unterstützung der Clubs.