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06.04.2025

Flüge zum Spottpreis

Der Flugpreis-Wahnsinn: Swiss Airlines bot für kurze Zeit völlig unrealistische Preise an.
Der Flugpreis-Wahnsinn: Swiss Airlines bot für kurze Zeit völlig unrealistische Preise an. Bild: Swiss
Ein Systemfehler bei der Swiss lockte mit Flug-Schnäppchen zu unverschämt günstigen Preisen. Doch der Traum von San Francisco für 61 Franken war schnell vorbei, es war Fake.

Immer wieder gibt es diese Momente, in denen ein Preis auf dem Bildschirm erscheint, der so verlockend erscheint, dass man fast denkt, es müsse ein Scherz sein. So auch am Nachmittag des 28. März 2025, als auf der Webseite der Swiss für kurze Zeit extrem günstige Flugpreise angezeigt wurden, so günstig, dass selbst erfahrene Reisende misstrauisch wurden. Doch statt eines Aprilscherzes handelte es sich um einen Systemfehler, der die Preise in ungeahnte Tiefen stürzen liess.

Zu gut, um wahr zu sein

Flüge von Dresden über Zürich nach San Francisco für nur 61 Franken, das klingt wie ein Deal aus einer anderen Welt. Doch die Realität war weniger glamourös. Trotz der extrem günstigen Preise liessen sich die Buchungen nach einem Klick nicht abschliessen. 

Als Swiss auf Nachfrage bestätigte, was viele längst vermutet hatten, war die Enttäuschung gross: Es handelte sich schlichtweg um einen Fehler im Buchungssystem. Dieser war durch die komplexen Algorithmen entstanden, die für die dynamische Preisgestaltung der Fluggesellschaft verantwortlich sind. 

Dynamische Preisgestaltung 

Die Erklärung für diese verführerischen Preise liegt im Preismodell der Fluggesellschaften. Heute gibt es keine festen Preise mehr für Flüge, stattdessen werden sie in Echtzeit von Algorithmen berechnet, die eine Vielzahl von Faktoren berücksichtigen, wie Nachfrage, Saison, verfügbare Sitze bis hin zu Treibstoffkosten und Preise der Konkurrenz. Ziel ist es, den maximalen Gewinn zu erzielen. Das führt immer wieder zu Fehlern und es kann durchaus vorkommen, dass diese Preise durch das System rutschen. 

Dresden als Preisdrücker

Warum aber war gerade der Flug von Dresden nach San Francisco so günstig? Die Antwort liegt im sogenannten Hub-and-Spoke-Modell, das Swiss nutzt, wie zuonline.ch erklärt. Fluggesellschaften wie Swiss setzen auf ein Drehkreuz, in diesem Fall Zürich, und füllen ihre Langstreckenflüge mit Passagieren aus anderen Städten, die über Zubringerflüge dorthin reisen. Ein Preisfehler im System, der vorübergehend Dresden als günstigen Ausgangspunkt für Flüge über Zürich in die ganze Welt anzeigt, erklärt das extrem niedrige Angebot.

 

Zürich24 / Toggenburg24