Ilona und Nadja starteten beide auf dem bewährten Pferd Rayo de la Luz, das unter der ruhigen und erfahrenen Longe von Monika Winkler Bischofberger erneut seine Weltklasse unter Beweis stellte. Trotz der eindrücklichen Atmosphäre in der St. Jakobshalle liess sich Rayo nicht aus der Ruhe bringen und trug mit Wertnoten über 8 entscheidend zum Erfolg bei. Ebenfalls top Runden zeigte das Pferd Acardi Van de Kapel, ein weiteres Lütisburger Teammitglied, welches dem Schweizer Lukas Heppler zur Verfügung gestellt wurde.
Ilona beeindruckte bereits im Technik-Programm mit einer herausragenden Leistung und schaffte sich dadurch eine tolle Ausgangslage für den Sonntag. In der Kür schlich sich zwar ein kleiner Fehler ein, doch ihre emotionale Darbietung begeisterte Publikum und Wertungsrichter gleichermassen – es war die beste Kür des Tages.
Nadja zeigte ein solides Technik-Programm mit kleinen Unsicherheiten, dafür gelang ihr in der Kür eine fehlerfreie Vorstellung. Ein letztes Mal beeindruckte die 30-jährige St.Gallerin das Publikum und die gesamte Voltigewelt. Am Ende reichte es für Platz 3, direkt hinter Ilona auf Platz 2 – ein doppelter Podestplatz für Voltige Lütisburg und ein krönender Abschluss zweier herausragender Karrieren.
Beide Athletinnen sind nicht nur sportlich ein Vorbild gewesen, sondern haben die Schweizer Voltigierszene auch über Jahre hinweg mit ihrer Persönlichkeit geprägt – die beiden aus dem Sport wegzudenken, ist eigentlich unmöglich. Umso erfreulicher ist es, dass sie dem Sport als Trainerinnen erhalten bleiben.
Mit diesen Erfolgen geht nicht nur ein spannendes Weltcup-Finale zu Ende, sondern auch ein bedeutendes Kapitel in der Schweizer Voltigiergeschichte – geschrieben von zwei Frauen, einem besonderen Pferd und einem grossartigen Team.