Wenn im Frühling die Temperaturen steigen, beginnt in der Schweiz eine besondere Zeit: die Spargelsaison. Von Mitte April bis zum traditionellen Ende am Johannistag am 24. Juni werden die edlen Sprossen geerntet – in mühevoller Handarbeit und oft direkt vom Feld auf den Tisch.
Frischer Frühlingsbote mit Potential
Spargeln haben in der Schweiz einen festen Platz auf dem Frühlingsspeiseplan. Ihr feiner Geschmack, ihre Vielseitigkeit in der Küche und die begrenzte Verfügbarkeit machen sie besonders begehrt. Spargeln sind aber keine Kultur für Ungeduldige. Wer in den Anbau einsteigen will, braucht nicht nur den passenden Boden und geeignete Flächen, sondern auch Durchhaltevermögen. Denn hinter dem Anbau steckt einiges an Aufwand: Die Investitionskosten sind hoch, der Ertrag kommt erst mit Verzögerung – und das nur für gut zwei Monate im Jahr. «Die Spargeln werden für zirka zehn Jahre am selben Standort – also auf demselben Feld – angebaut und können erst ab dem dritten Jahr geerntet werden», erklärt Markus Waber, stellvertretender Direktor des Verbands Schweizer Gemüseproduzenten VSGP. Diese langfristige Investition erfordert also Geduld und Knowhow.
Und der Spargelanbau ist arbeitsintensiv: Vom Aufhäufen der charakteristischen Dämme, über das Abdecken mit Folien, bis hin zur täglichen Ernte. Auch nach der Ernte braucht das Spargelfeld Pflege, um die Pflanzen gesund zu erhalten. «Bevor sich ein Betrieb entscheidet, in den Spargelanbau einzusteigen, muss er sich folgende Fragen stellen: Interessiert mich die Kultur? Habe ich den Absatzkanal? Habe ich die betriebliche Infrastruktur, die geeigneten Felder und das Personal?», so Markus Waber.