Der Vatikan teilte vor wenigen Minuten mit, dass Papst Franziskus am Ostermontag um 7.35 Uhr gestorben ist.
"Der Bischof von Rom, Franziskus, ist in das Haus des Vaters zurückgekehrt. Sein ganzes Leben war dem Dienst des Herrn und seiner Kirche gewidmet."
Wie Kardinal Farrell vom Vatikan weiter mitteilte: „Papst Franziskus hat uns gelehrt, die Werte des Evangeliums mit Treue, Mut und universeller Liebe zu leben, insbesondere für die Ärmsten und Ausgegrenzten. In großer Dankbarkeit für sein Beispiel als wahrer Jünger des Herrn Jesus empfehlen wir die Seele von Papst Franziskus der unendlichen, barmherzigen Liebe Gottes, des Einen und des Dreifaltigen.“
Der gebürtige Argentinier Jorge Mario Bergoglio stand seit März 2013 an der Spitze der Katholischen Kirche, welche 1,4 Milliarden Gläubige umfasst und war weltweit für seinen bescheidenen Stil und seine sozialen Botschaften bekannt.
Er war der 266. Papst seit Gründung der Katholischen Kirche.
Schlechte gesundheitliche Verfassung
Seit längerer Zeit war der Papst gesundheitlich stark angeschlagen. Franziskus trat kaum noch öffentlich auf. Bei wenigen Gelegenheiten erschien er im Rollstuhl und sprach mit hörbar geschwächter Stimme – so auch am gestrigen Ostersonntag, wo er den Segen «Urbi et Orbi», den er vom Balkon des Petersdoms aus spendete.
Anfang Jahr musste der Papst in die Gemelli-Klinik in Rom eingeliefert werden. Dort diagnostizierten die Ärzte eine doppelseitige Lungenentzündung. Die Infektion sei durch verschiedene Erreger verursacht worden, hiess es damals, das Krankheitsbild sei «komplex». Insbesondere in seinem hohen Alter galt die Erkrankung als ernst.
Pontifikat einer offenen Kirche
Franziskus war der erste Papst aus Lateinamerika und der erste Jesuit auf dem Heiligen Stuhl. Seine Amtszeit war geprägt von Reformbestrebungen, dem Einsatz für Umweltschutz, sozialer Gerechtigkeit und einer offeneren Kirche. Trotz vieler Widerstände im Vatikan genoss er bei Gläubigen weltweit grosses Ansehen.
Mit seinen 88 Jahren war Franziskus der zweitälteste Papst der Kirchengeschichte – nur Leo XIII., der 1903 im Alter von 93 Jahren starb, war noch älter.
Wie geht es weiter?
Mit dem Tod von Papst Franziskus beginnen im Vatikan nun die offiziellen Trauerzeremonien sowie die Vorbereitungen für das nächste Konklave. Wer dem charismatischen Argentinier auf den Papstthron folgen wird, ist derzeit offen. Klar ist: Die Kirche steht erneut vor einer historischen Weggabelung.
Möge Papst Franziskus in Frieden Ruhen!