Helvetia und Baloise wollen sich zusammenschliessen, wie die beiden Versicherer am Diens- tag, den 22. April 2025, mitteilten. Auch wenn offiziell von einer «Fusion unter Gleichen» die Rede ist, wird faktisch von einer Integration der Baloise in die Helvetia ausgegangen. Das Ge- schäftsvolumen der Helvetia ist mit gut 11.5 Milliarden deutlich grösser als jenes der Baloise mit
8.6 Milliarden Franken, der Personaletat der Helvetia ist mit 16’000 Mitarbeitenden gar doppelt so hoch.
Basel als Hauptsitz gewählt
Der Hauptsitz der Helvetia Gruppe befindet sich seit ihrer Gründung im Jahr 1858 in St.Gallen. Dennoch wurde Basel als künftiger Hauptsitz der fusionierten Helvetia Baloise Holding AG ausgewählt. St.Gallen wird damit zum sogenannten «wichtigen Standort» degradiert. Auch wenn die konkreten Folgen der Fusion im Detail noch nicht bekannt sind, lassen sich bereits jetzt negative Auswirkungen für den Kanton und die Stadt St.Gallen erahnen. Dazu zählen nicht nur gefährdete Arbeitsplätze und drohende Steuerausfälle, sondern auch negative Folgen für den Bildungsstandort – namentlich für die Universität St.Gallen (HSG), die Fachhochschule OST sowie das Start-up- und Innovationsumfeld.
Tertiärsektor entscheidend geschwächt
Nachdem die Industrie in den vergangenen Wochen und Monaten bereits stark unter Druck geraten ist, droht nun auch der St.Galler Tertiärsektor entscheidend geschwächt zu werden. Trotz sichtbarer Anstrengungen im Standortförderungsbereich in den vergangenen Jahren – Steuer- last, Start-up-Förderung, Forschungsstandort, Vereinbarkeit von Familie und Beruf – konnte dieser gewichtige ‘Wegzug’ nicht verhindert werden. Aus Sicht der FDP wird damit einmal mehr deutlich: St.Gallen muss noch attraktiver zum Leben, Wohnen und Arbeiten werden. Stillstand bedeutet Rückschritt – es braucht einen grossen Wurf!