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Neckertal
26.04.2025

«Masterplan Siedlungsentwicklung und Mobilität»

Gemeindehaus Neckertal. (Symbolbild)
Gemeindehaus Neckertal. (Symbolbild) Bild: Toggenburg24
In der Einleitung zur Bürgerversammlung konnte Christian Gertsch die Anwesenden über das gemeinderätliche Projekt «Masterplan Siedlungsentwicklung und Mobilität» informieren. Nun möchte er es nochmals vorstellen, um vertiefter darauf eingehen zu können.

An der Bürgerversammlung vom 2. April 2025 wurde die Rechnung 2024 einstimmig abgenommen. Herzlichen Dank für das damit verbundene Vertrauen. Auch die Rückmeldungen zur Vorstellung der Aufgaben und Arbeiten durch die Gemeinderäte fielen positiv aus. Der Einblick in die Arbeit wurde geschätzt.

In der Einleitung zur Bürgerversammlung konnte Christian Gertsch die Anwesenden über das gemeinderätliche Projekt «Masterplan Siedlungsentwicklung und Mobilität» informieren.

Gerne möchte er dieses Projekt an dieser Stelle nochmals vorstellen, um vertiefter darauf eingehen zu können. Masterplan Siedlungsentwicklung und Mobilität Zu Beginn des Projekts stand die Absicht des Gemeinderats, die bisherigen drei Ortsplanungen von Hemberg, Oberhelfenschwil und Neckertal mit den jeweiligen Innenentwicklungsstrategien zusammenzuführen und uns ein Führungs- und Handlungsinstrument, also ein Masterplan zu erarbeiten. Es stellte sich dabei heraus, dass dieser Prozess ebenfalls für die Einarbeitung des neuen Gemeinderats sehr wertvoll war.  

Das Vorgehen zur Erarbeitung des Masterplans war dreistufig: 

  1. Bestandsaufnahme
  2. Bewertung und Priorisierung der Problemstellungen
  3. Erarbeitung Massnahmenplan 

Bestandsaufnahme

Pro grösserem Dorf wurde eine Übersichtskarte ausgearbeitet, auf welcher einerseits die charakteristischen Eigenheiten zusammengefasst und anderseits mit Lupen die Brennpunkte und Fragen zur Siedlungsentwicklung beleuchtet wurden. Als Basis dienten die bereits vorhandenen Innenentwicklungsstrategien mit dem formulierten Handlungsbedarf. Ergänzt wurde die Bestandsaufnahme mit den aktuellen Herausforderungen, zu welchen zum Beispiel die Themen Leerstände und Sanierungsbedarf in den Ortskernen, Schulwegsicherheit oder die Entwicklung des Gewerbes gehörten. In diesem Sinn wurden für die Dörfer Oberhelfenschwil, Mogelsberg, Necker, Brunnadern, St.Peterzell, Wald-Schönengrund und Hemberg-Bächli das vorhandene Wissen zusammengetragen und analysiert. So hat sich der Gemeinderat einen umfassenden Überblick verschaffen, sich an einem Workshop vertieft mit jedem Dorf auseinandergesetzt und über die bereits bekannten und neu aufkommenden Problemstellungen diskutiert.

Bewertung und Priorisierung der Problemstellungen

Die Bestandaufnahme diente in einem zweiten Schritt dazu, die vorhandenen Herausforderungen und Brennpunkte vertieft zu diskutieren und zu analysieren. Zugleich fand eine Priorisierung statt. Beurteilt wurden jeweils die Dringlichkeit und die Wichtigkeit, respektive deren Bedeutung für die Gesamtgemeinde. Aufgrund der Analyse wurden verschiedene Handlungsfelder bestimmt. Die Handlungsfelder konnten in die drei Kategorien Strategie, Arealentwicklungen der Gemeinde und private Arealentwicklungen eingeteilt werden. 

Erarbeitung Massnahmenplan

In einem dritten Schritt wurde für jedes Handlungsfeld ein Arbeits- und Massnahmenpapier erstellt, auf welchem die Lösungsansätze, das weitere Vorgehen und die Verantwortlichkeiten erläutert sind. 

Zu den strategischen Massnahmen gehören folgende Themen:

  • Ausarbeitung einer Liegenschaftsstrategie für unsere über  50 gemeindeeigenen Parzellen. Was wollen wir damit? Verkaufen, aufwerten, umnutzen oder halten? Oder möchten wir neue Liegenschaften ankaufen? Was wären die Kriterien dazu? Eine Liegenschaftsstrategie soll uns darauf  Antwort geben.
  • Unsere neue Gemeinde braucht auch ein Mobilitätskonzept mit einer Gegenüberstellung von Ist- und Sollzustand.  Was ist notwendig und umsetzbar? Ausgehend von den  realen Bedürfnissen der verschiedenen Anspruchsgruppen. 
  • Die Schulwegsicherheit ist dem Gemeinderat wichtig. Deshalb sollen die Schulwege analysiert werden, damit entsprechende Massnahmen zur Erhöhung der Sicherheit umgesetzt werden können.
  • Stichworte zum Punkt «Aufwertung der Dorfkerne» sind:  Leerstände, hoher Erneuerungsbedarf, fehlender Aussenraum, fehlende Parkierungsmöglichkeiten. Hier sind also  gute Ideen gefragt, um wirken zu können. Es stellt sich aber auch die Frage, welche Rolle die Gemeinde dabei übernehmen kann, denn für eine Veränderung braucht es einen  gemeinsamen Willen verschiedener Akteure.
  • Der Gemeinderat will sich dafür einsetzen, dass bestehende  Gewerbebetriebe in der Gemeinde eine Perspektive haben,  sich entwickeln können und auch künftig als Stützen des  Dorf- und Wirtschaftslebens erhalten bleiben. Es ist der  Bedarf zu ermitteln, um bestehende Möglichkeiten auszuschöpfen oder neue zu schaffen.
  • Die Schulraumplanung hat in der Siedlungsentwicklung  einen hohen Stellenwert.
  • Und zuletzt sind alle Massnahmen zu bündeln, damit diese  in die zukünftige Richtplanung der Gemeinde einfliessen  können.

Auf einer konkreteren Ebene geht es um Arealentwicklungen. Zu den Arealentwicklungen, ob privat oder der Gemeinde, sind folgende Brennpunkte benannt und priorisiert worden:

  • Die Entwicklung, respektive die Planung des Ortskerns  in St.Peterzell mit Bushof, Werkhof und zentralem Platz ist  bereits seit längerer Zeit in Gange. Hauptverantwortlich  dafür ist der Kanton.
  • Das Grundstück mit dem Volg im westlichen Dorfeingang  von Hemberg ist im Eigentum der Gemeinde. Hier ist mit  einer Projektstudie die Arealentwicklung anzustossen.
  • Dies eventuell auch im Zusammenhang mit einer möglichen  anderweitigen Nutzung oder Umnutzung des Gemeindehauses Hemberg. 
  • Im Dorfkern von Mogelsberg besitzt die Gemeinde ebenfalls  ein grösseres Grundstück, welches im Auge zu behalten ist,  dies im Zusammenhang mit einem zukünftigen Bedarf. 
  • Zudem möchte die Gemeinde die Grundeigentümer unterstützen, um eine zukunftsfähige Lösung für das brach liegende Resorthotel Mogelsberg zu finden.
  • Auch der Dorfkern in Oberhelfenschwil ist weiter zu entwickeln, damit bessere und zukunftsfähige Lösungen für die  Themen Haltestelle Postauto, Parkplatzbedarf oder Nutzung Fest- und Viehschauplatz gefunden werden können.

Weiteres Vorgehen

Das ist also ein grosser Strauss an Arbeiten, welche der Gemeinderat als dringlich und wichtig klassiert hat und in dieser Legislatur angeht. Der Gemeinderat hat nun ein konkretes Arbeitsinstrument in Händen, doch die eigentliche Arbeit beginnt mit der Umsetzung der Massnahmen. Dazu braucht es Gespräche, um ziel- und bedarfsgerecht vorgehen zu können, die verschiedenen Akteure einzubeziehen und einen gemeinsamen Willen zu schaffen. Und so vielfältig die Massnahmen, so unterschiedlich wird auch das weitere Vorgehen sein.  

Nun wünsche ich Ihnen schöne Frühlingstage.

Mit herzlichem Gruss Christian Gertsch, Ihr Gemeindepräsident 

Die Gesamtausgabe der Mitteilungen der Gemeinde Neckertal finden Sie hier.

Christian Gertsch, Gemeindepräsident Neckertal / Toggenburg24