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St. Gallen
01.05.2025
02.05.2025 06:55 Uhr

Wiboradatag mit Überraschung und Uraufführung

Beten und Diskutieren in der Kathedrale
Beten und Diskutieren in der Kathedrale Bild: Bistum St.Gallen
Der 2. Mai steht ganz im Zeichen der Heiligen Wiborada. Nach einer Pilgerwanderung von Bernhardzell nach St.Gallen wartet der Wiboradatag in diesem Jahr mit einigen Highlights auf. Am Abend zeigt die Ostschweizer Märchenerzählerin Moni Egger die Erzählperformance «Wiborada. Ein Frauenleben im frühen Mittelalter» zum ersten Mal öffentlich. Die Vorführung findet in der Kirche St.Mangen statt. Zuvor gibt es eine künstlerische Überraschung im Chor der Kathedrale.

«Ich setzte meinen Fuss in die Luft und sie trug.» – unter dieses Motto stellen die Veranstalterinnen den Wiboradatag 2025. Seit 2016 pilgern Frauen und Männer jedes Jahr am 2. Mai für eine Kirche mit* den Frauen. Es ist ein gemeinsamer Weg für die Zukunft der Kirche. In diesem Jahr führt er von Bernhardzell über die Spisegg zur Kathedrale in St.Gallen. Start ist um 9.45 Uhr. «Im vergangenen Jahr waren rund 100 Menschen gemeinsam unterwegs – alle sind willkommen!», sagt Antonia Federer. Sie pilgerte 2013 in Teilstrecken mit der Gruppe nach Rom und wird auch dieses Jahr dabei sein. Um 16 Uhr kommen die Pilgerinnen und Pilger im Chorraum der Kathedrale an und feiern Gottesdienst. Begleitet wird dieser von einer Kunstperformance, die noch eine Überraschung bleibt. Nur so viel sei verraten: Es geht ab in die Luft. Antonia Federer ist gespannt. Sie freut sich auf den Tag, der in ihrem Kalender immer dick eingetragen ist: «Der Wiboradatag ist Tradition – ich geniesse jeden Moment – seien es die Gespräche, das Schweigen, das Zmittag. Dieser Tag stillt ein Stück meiner spirituellen Sehnsucht: miteinander wandern, leben, feiern.» Besonders berührend sei jeweils der Abschluss im Chor der Kathedrale. «Für mich immer ein Beispiel, wie Kirche auch sein kann.»

 

Uraufführung der Wiboradaerzählung

Um 19.30 Uhr wiederum findet im Rahmen des Wiboradatages ein weiteres Highlight statt. Die Ostschweizer Märchenerzählerin Moni Egger präsentiert in der Kirche St. Mangen die Uraufführung der Wiboradaerzählung. In «Wiborada. Ein Frauenleben im frühen Mittelalter» erzählt Moni Egger die Geschichte Wiboradas auf Schweizerdeutsch, von der Kindheit und bis über ihren Tod hinaus, nah an den legendarisch überlieferten Ereignissen und den historischen Begebenheiten jener Zeit. Sie geht der Frage nach, was in unsicheren Zeiten Halt geben kann und Sicherheit stiftet, wenn die Welt aus den Fugen zu geraten scheint. Moni Egger ist fasziniert von dieser Epoche. Sie sagt: «Im frühen Mittelalter herrschte eine gewisse Weltuntergangsstimmung.»

Begleitet wird sie dabei durch das Vokalensemble Klosterhofquartett mit Bettina Kugler (Sopran), Rita Keller (Alt), Christoph Strässle (Tenor) und Walter Raschle (Bass). Die Vorführung in St.Gallen ist kostenlos. Möglich machen dies Spenden der Sponsoren wie der Arnold-Billwiller-Stiftung, der E. Fritz und Yvonne-Hoffmann-Stiftung, dem Erwachsenenbildungsfond der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St.Gallen, Kultur St.Gallen Plus sowie der Stadt St.Gallen. Nach der Uraufführung in St.Gallen geht die Erzählperformance auf Tournee und wird unter anderem in Wil, Thalwil und Zürich aufgeführt.

 

Ablauf Wiboradatag

9.45 Uhr: Besammlung beim Alterszentrum Wiborada in Bernhardzell

Ab 10.45 Uhr: Pilgerweg zur Kathedrale St.Gallen mit Impulsen

16 Uhr: Gottesdienst im Chorraum der Kathedrale mit Überraschungsperformance

19.30 Uhr: Uraufführung der Wiboradaerzählung in der Kirche St. Mangen

 

Wer nicht den ganzen Weg gehen will, darf jederzeit ‘einsteigen’ oder einfach auf den Gottesdienst die Kathedrale kommen.

 

 

Beten und Diskutieren in der Kathedrale Bild: Bistum St.Gallen

Das Wiborada-Projekt

Wiborada von St.Gallen ist eine der drei St.Galler Stadtheiligen. Mit dem Projekt Wiborada 2021-2026 möchte ein Team der evangelisch-reformierten und römisch-katholischen Kirche der Heiligen den Platz in der Geschichte einräumen, der ihr gebührt. Vom 25. April bis 30. Mai 2025 lassen sich vier Frauen und ein Mann für je eine Woche in der nachgebauten Wiborada-Zelle bei St. Mangen einschliessen, um Wiborada nachzuspüren. Ihr Fenster zur Stadt öffnen sie täglich von 12.30-13.30 Uhr und von 17.30-18.30 Uhr und stehen für Gespräche zur Verfügung. Interessierte können jeweils freitags um 18.30 Uhr den Wechsel der eingeschlossenen Personen miterleben. Mehr Informationen und das Rahmenprogramm zum Wiborada-Projekt unter: https://wiborada.sg

Den Auftakt des Wiboradatags machte 2013 das Pilgern nach Rom mit der «Kirche mit* den Frauen». Damals machte sich die Gruppe am 2. Mai auf den Weg von St.Gallen nach Rom.

Bistum St.Gallen