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St. Gallen
05.05.2025

Kulturgüterschutz St.Gallen übt Ernstfall in Werdenberg

Bild: zVg
Konflikte und Naturkatastrophen nehmen weltweit zu – auch die Schweiz muss vorbereitet sein. Neben dem Schutz von Menschenleben geht es auch um die Rettung wertvoller Kulturgüter. Um für den Ernstfall gewappnet zu sein, führte der Kulturgüterschutz St.Gallen am 1. Mai 2025 in Werdenberg eine Übung durch. Geprobt wurden Bergung, Sicherung und digitale Nachverfolgung von Objekten – mit Erfolg.

Mit dem Ukrainekonflikt ist der Krieg 2022 nach Europa zurückgekehrt. Auch global ereignen sich immer mehr Konflikte. Hinzu kommen immer extremere Wetterphänomene. Je nach Ereignis unterstützen Armee und Zivilschutz die Blaulichtorganisationen. Hierbei steht die Rettung von Menschenleben immer im Vordergrund.

Doch auch historisch wertvolles Kulturgut gilt es zu schützen. Trägt es doch wesentlich zur Identität einer Gesellschaft bei. Entsprechend führte der Kulturgüterschutz St.Gallen am Donnerstag, 1. Mai 2025, gemeinsam mit der Führungsunterstützung, beide vom Kantonalen Einsatzelement (KEE), sowie Restauratoren der Fachgruppe ARK in Werdenberg eine Übung durch.

Vorbereitung ist alles

Eine Übung zaubert man bekanntlich nicht so einfach aus dem Hut. Sollte doch für Werdenberg in Absprache mit allen Beteiligten ein möglichst realitätsnahes Szenario entwickelt sowie das hierfür notwendige Übungsmaterial beschafft werden.

Werdenberg Bild: zVg

«Es ist immer wieder spannend, aber auch herausfordernd, sich mögliche Antworten auf Schadenfälle vorzustellen. Zumal die Realität dann doch immer ganz anders ausschaut», so Silvio Frigg, Kulturgüterschutzverantwortlicher Kanton St.Gallen.

Achtung, fertig, los

Nachdem im Schloss Werdenberg und im Schlangenhaus fiktive Schadenplätze mit unterschiedlichen Objekten aus dem Brockenhaus erstellt waren, galt es dann am frühen Donnerstagmorgen ernst.

Bild: zVg

Gut vorbereitet, motiviert und mit der notwendigen Sorgfalt machten sich die aufgebotenen Zivilschutzangehörigen ans Werk: Objekte aus diversen Materialien und mit verschiedenen Schäden wurden sachgerecht geborgen und je nach Zustand entsprechend behandelt, um weitere Schäden zu vermeiden.

Hierbei konnte einmal mehr ein digitales System zur Objektnachverfolgung erfolgreich erprobt werden. «Eine Bergung von Kulturgütern bedarf zwingend einer Objektnachverfolgung, um sauber nachvollziehen zu können, wer, wann, woher welches Objekt in welchem Zustand geborgen und wohin gebracht hat», erläutert Fabian Thürlimann, Kulturgüterschutz Wil-Uze.

Auftrag erfüllt

Nach intensiven Stunden konnte die Übung dann am späteren Nachmittag erfolgreich beendet werden. Die Objekte konnten geordnet, nachverfolgbar geborgen und ihrem Zustand entsprechend behandelt werden. Besonders erfreulich war die ausserordentlich gute Zusammenarbeit der unterschiedlichen Übungseinheiten.

Bild: zVg

Hierzu Karin von Lerber, Restauratorin Fachgruppe ARK: «Mich hat beeindruckt, wie sauber alle Rädchen ineinandergegriffen haben und vor allem mit welcher Präzision und Sorgfalt an und in Kulturgütern gearbeitet wurde.» Und weil Vorbereitung alles ist, steht die nächste Übung schon in der Pipeline; in der Hoffnung, dass es möglichst bei Übungen bleibt.

pd/tan / Toggenburg24