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Bildung
09.05.2025

Stand der Arbeiten zur Zukunftssicherung

(Symbolbild)
(Symbolbild) Bild: «Kirche in Not (ACN)»
Im Jahr 2018 hat die St. Galler Stimmbevölkerung mit grosser Mehrheit (86 %) dem Aufbau eines Masterstudiengangs in Humanmedizin in der Ostschweiz zugestimmt. Die angekündigte Beendigung der Kooperation durch die UZH per 2026 stellt diesen Bildungsauftrag nun infrage.

Der Joint Medical Master (JMM) der Universität St. Gallen (HSG) und der Universität Zürich (UZH) trägt seither wesentlich zur Sicherstellung einer qualitativ hochstehenden medizinischen Versorgung in der Ostschweiz bei – durch die regionale Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten sowie die enge Ver-zahnung von Lehre und klinischer Praxis an den Spitälern und in den Praxen der medizinischen Grundversorgung.

Bildungsauftrag in Frage gestellt

Die angekündigte Beendigung der Kooperation durch die UZH per 2026 (mit einer möglichen Verlängerung bis spätestens 2030) stellt diesen Bildungsauftrag nun infrage. In der Antwort auf die Interpellation der SP-Grüne-GLP Fraktion vom 4. Juni 2024 betonte die Regierung, dass die Zusammenarbeit zwischen HSG und dem KSSG (nun HOCH) eng und gut etabliert sei. Auch wird über den Einsatz der Task-Force JMM des Rektors der HSG berichtet, die eine Arbeits-gruppe eingesetzt habe, um gemeinsam mit der medizinischen Fakultät der UZH Lösungsvor-schläge zu entwickeln. Zudem wurde festgehalten, dass die Eingliederung der Brückenprofessuren an der HSG noch zu konkretisieren sei und dass die Verantwortung für die Weiterent-wicklung des Masterprogramms bei den Gremien der HSG in Abstimmung mit der Regierung liege.

Transparenz ist gefragt

Im Sinne der Transparenz gegenüber den direkt betroffenen Studierenden, Lehrpersonen und der Öffentlichkeit ist eine Aufklärung über den aktuellen Stand und die weitere Strategie wichtig. Wir bitten die Regierung um die Beantwortung folgender Fragen:

  1. Was ist seit Juni 2024 in den zuständigen Gremien der HSG konkret unternommen worden, um den Fortbestand eines Masterprogramms in Humanmedizin am Standort St. Gallen sicherzustellen? Welche Ergebnisse, Modelle oder Zwischenschritte liegen vor?
  2. Welche Massnahmen wurden zur Eingliederung der Brückenprofessuren an der HSG ergriffen? Oder sind neue Kooperationsvereinbarungen mit alternativen externen Partnern in Vorbereitung?
  3. Teilt die Regierung die Einschätzung, dass die Kombination der wirtschaftswissenschaftlichen Expertise der HSG mit der klinischen Exzellenz der Spitäler ein strate-gischer Vorteil ist – sowohl zur Sicherstellung der exzellenten medizinischen Versorgung in der Ostschweiz und Stärkung der Arbeitgeberattraktivität der Spitäler als auch zur zukunftsfähigen Positionierung der HSG mit nationaler und internationaler Ausstrahlungskraft?
  4. Welche konkreten Massnahmen unterstützt oder plant die Regierung, um die rasche Weiterentwicklung eines eigenständigen Masterprogramms sicherzustellen – und wie wird die zeitnahe und transparente Information der direkt Betroffenen (Studierende, Lehrende, Bevölkerung) über die laufenden Entwicklungen gewährleistet?
SP Kanton St. Gallen / Toggenburg24