Der Leserbrief von Alain Gehrig, Präsident SVP Ortspartei Neckertal, im Wortlaut:
«Wenn politische Entscheide jedoch die Belastbarkeit einer Gemeinde übersteigen, drohen Spannungen, Vertrauensverlust – und am Ende die Erosion jener Solidarität, auf die unser Land baut.
Die geplante Unterbringung von bis zu 150 Flüchtlingen im Auboden entspricht beinahe einem Zehntel der Bevölkerung von Brunnadern und St. Peterzell – eine unverhältnismässige Belastung. Laut Verteilschlüssel wären für diese beiden Dörfer rund 16 Personen vorgesehen, für das gesamte Neckertal etwa 44. Doch im Auboden soll diese Zahl an einem Ort konzentriert werden – mit Folgen für Anwohner, soziale Verdichtung, Integrationshemmnisse, Naherholung und die touristische Qualität des Tals.
150 Menschen kennen Sprache und Land nicht
Es geht nicht nur um Zahlen – es geht um 150 Menschen, die unser Land, unsere Sprache und unsere Regeln nicht kennen. Für viele fühlt es sich an, als würde täglich ein fremdes Fest vor der Haustür stattfinden – ohne Einladung, ohne Rücksicht.
Im ländlichen Raum fehlen zentrale Integrationsangebote, wie sie Städte bieten – von Bildungszugang über ehrenamtliche Begleitung bis zu sozialer Betreuung. Auch das TISG stösst bei solcher Dichte an Grenzen. Eine Begrenzung auf maximal 40 Personen ist sachlich begründet, sozial tragbar und sichert lokale Akzeptanz.
Zudem erwarten wir als Partei, dass alle Bewilligungsverfahren korrekt eingehalten werden. Rechtssicherheit ist keine Formsache – sondern Pflicht gegenüber Bevölkerung und demokratischer Ordnung.
Anliegen entschlossen vertreten
Gute Politik erkennt man daran, dass sie langfristig trägt. Und gute Kompromisse haben bekanntlich lange Beine. Wir fordern den Gemeinderat – insbesondere Gemeindepräsident Christian Gertsch – auf, die Anliegen der Bevölkerung an der TISG-Versammlung vom 23. Mai klar und entschlossen zu vertreten.«
Alain Gehrig, Präsident SVP