Der St. Galler Regierungsrat plant einen Verein in Basel zu unterstützen, der mit dem Medienprojekt «Spatz» einen wöchentlichen Newsletter für kleine Gemeinden betreibt. Kantonspolitiker wollen das äusserst fragwürdige Unterfangen noch stoppen.
Aus alten Internet-Zeiten
Das Medienprojekt «Spatz» wurde von einem Basler Verein entwickelt und verspricht Gemeinden das Blaue vom Himmel. Es soll den Dialog innerhalb von Gemeinden fördern, liefert aber letztlich den Empfängern via Newsletter zusammengesammelte Infos wie Polizeiberichte und dergleichen. Redaktionelle Eigenleistung gibt es keine.
Lotteriefond missbraucht?
Trotzdem soll das Projekt 200‘000 Franken «Anschubfinanzierung» aus dem Lotteriefonds des Kantons St. Gallen erhalten. Da sich die «Spatz»-Macher aus Basel als gemeinnütziges und nicht gewinnorientiertes Vorhaben geben, von dem ein Ex-Tagi-Redaktor komfortabel lebt, scheint das Lotteriegeld in St. Gallen locker zu sitzen.
Gute Nacht Medienförderung
Auf den Punkt bringt das irre Subventionsvorhaben der Nebelspalter von Markus Somm. Kolumnist Stefan Millius notiert dazu: «Ich habe schon oft über den Lotteriefonds und den mannigfaltigen Unsinn, der damit finanziert wird, geschrieben. Die St. Galler Regierung möchte nun aus diesem Fonds 200'000 Franken für eine Plattform ausschütten, die sich als Medium versteht, aber mit einem solchen kaum etwas zu tun hat. Wenn das die vielbeschworene Medienförderung sein soll, dann gute Nacht.»
Blödsinn im Quadrat
Zur Begründung der St. Galler Regierung, dem unsäglichen Medienprojekt soviel Geld nachzuwerfen, schreibt Millius, was sich die Regierung bei diesem Projekt gedacht habe, sei «Blödsinn im Quadrat».
https://www.nebelspalter.ch/themen/2025/05/200000-franken-fuer-einen-rohrkrepierer
Geldverschwendung im Sommer?
Der 200’000-Franken-Subventions-Blödsinn soll momentan in der Finanzkommission des Kantons St. Gallen ein Thema sein. Ob die Geldverschwendung von dieser noch vor der Sommersession des Kantonsrats abgetischt wird, ist offen. Man wird sehen. Und darüber berichten.