Home Region Schweiz/Ausland Sport Rubriken Agenda
Region
02.06.2025

Klostergärten – Nahrung für Leib und Seele

(v. l.) Vereinspräsident Hans Keller, Äbtissin Monika Thumm und Referent Albert Holenstein.
(v. l.) Vereinspräsident Hans Keller, Äbtissin Monika Thumm und Referent Albert Holenstein. Bild: zvg
Klostergärten haben vielfältige Funktionen – davon überzeugten sich die Mitglieder des Vereins der Freunde des Klosters Mariazell Wurmsbach an ihrer diesjährigen Versammlung.

Unter der Leitung von Präsident Hans Keller folgten die Vereinsmitglieder den Anträgen des Vorstands. Sie genehmigten die Jahresrechnung 2024 sowie Beiträge zur Unterstützung des Buchprojekts «Von Licht durchstrahlt», zur Anschaffung von Inventar und zur geplanten Renovation der denkmalgeschützten Klosterscheune.

«Beständigkeit und Wandel im Klostergarten»

Im Anschluss an den offiziellen Teil referierte der Historiker Albert Holenstein, Leiter der Fachstelle für kirchliches Kulturerbe an der Stiftsbibliothek St. Gallen, anschaulich zum Thema «Beständigkeit und Wandel im Klostergarten». Bereits der berühmte St. Galler Klosterplan von 825 sah Gärten innerhalb der Klosteranlage vor. Die Klostergärten des frühen Mittelalters, auch jener der 1259 gegründeten Zisterzienserinnen-Abtei Wurmsbach, dienten der Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln. In späterer Zeit wurden die Gärten der Klöster als Orte der Meditation sowie zum Anbau von Gemüse, Obst und Heilkräutern genutzt. Im Barockzeitalter erhielten viele Klostergärten eine repräsentative Funktion und wurden prunkvoll ausgestaltet.

Wiederaufbau nach Zerstörung

Der Klostergarten von Mariazell Wurmsbach blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Nach seiner Zerstörung im 1. Villmergerkrieg durch Zürcher Truppen musste er neu angelegt werden. Anfang des 19. Jahrhunderts entstand ein barocker Nutzgarten. Ein Foto aus dem Jahr 1948 zeigt einen intensiv genutzten Gemüsegarten – ein Erbe der Anbauschlacht während des Zweiten Weltkriegs. Im Jahr 2014 wurde der Garten schliesslich in einen barocken französischen Schaugarten umgestaltet.

Nach dem informativen Vortrag nutzten die Anwesenden die Gelegenheit zu einem Rundgang durch den Garten. Auch dank der Unterstützung der Klosterfreunde präsentiert sich der Klostergarten heute – gut zehn Jahre nach seiner Neugestaltung – als idyllischer Ort.

Vereinspräsident Hans Keller übergibt dem Referenten Albert Holenstein ein Dankesgeschenk. Bild: zvg
PD / March24 & Höfe24 / Toggesburg24