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05.07.2025

«Hatte Tränen in den Augen»

Jens Keel und Daniel Manser
Jens Keel und Daniel Manser Bild: fam
Am Nordostschweizer Jodlerfest werden Kinderträume wahr. So für Michel mit Trisomie 21. Er wollte schon immer zu einem Jodlerklub gehören und bekam am NOSJF die Möglichkeit dazu.

Für Michel ging ein besonderer Traum in Erfüllung. Der Junge mit Down-Syndrom wollte schon immer einmal bei einem Jodlerklub mitsingen, doch seine Behinderung verunmöglichte ihm dies. Lange Zeit war sein Traum nur ein Traum – bis das Nordostschweizer Jodlerfest angekündigt wurde.

Denn die Traumerfüller von «A Million Dreams» haben es Michel gemeinsam mit dem OK vom Jodlerfest ermöglicht, mit dem Jodlerklub Teufen auf der offenen Bühne aufzutreten und gemeinsam zu Jodeln.

Hunderte Zuschauer

Rheintal24-Redaktor Fabian Alexander Meyer war live dabei, als Michel seinen grossen Auftritt hatte. Zu sehen, wie sich der Junge über diese einmalige Chance freute, war wahrlich einmalig. Jodeln wurde schwierig, denn zu sehr war er mit dem Strahlen beschäftigt. Michel gehört auf die Bühne. Hier ist er in seinem Element und mit Leidenschaft dabei.

Der Jodlerklub Teufen wiederum schenkte Michel einen einzigartigen Moment, den er in seinem Leben nicht mehr vergessen wird. Dafür ist auch den werten Herrschaften zu danken und ein Kränzchen zu winden. Der Auftritt der Jodler dauerte eine gute Viertelstunde und lockte nicht übertrieben hunderte von Zuschauern an, die allesamt Michel und seinen grossen Tag erleben wollten.

Bei der Arbeit überrascht

Rheintal24 traf die beiden Masterminds hinter dem Auftritt im Anschluss zu einem kurzen Interview. Gerne hätten wir auch ein Interview mit Michel und seinen Eltern geführt, allerdings war dieser nicht zu sprechen. Wir bleiben aber an der Sache dran und reichen ein Interview nach. Zurück zu den Traumerfüllern.

«Mein Partner Daniel Manser ist selber ein Jodler. Schon vor zwei Jahren kam die Idee auf, dass wir uns als Charity-Partner für das Jodlerfest melden. Das OK war sofort Feuer und Flamme.» Über eine Ausschreibung in einem Jodlermagazin gelangte man anschliessend an Michel, dessen Traum das Jodeln ist. «Michel hat Trisomie 21, weshalb es ihm nicht möglich ist, regelmässig in einem Jodlerklub dabei zu sein. Daher organisierten wir einen Auftritt mit dem Jodlerklub Teufen am Nordostschweizer Jodlerfest auf der offenen Bühne.»

Bild: fam

Fulminanter Abschluss am Jodlerfest

Doch der Auftritt auf dem Nordostschweizer Jodlerfest war nur die Spitze des Eisbergs. Bereits im Vorfeld wurde Michel regelrecht mit Überraschungen verwöhnt. «Ganz zu Beginn haben wir ihn bei seinem Arbeitsort, einer geschützten Werkstatt in Trogen, mit einem Plakat überrascht und ihm den allerersten Festpin des Jodlerfestes überreicht.» 

Anschliessend wurde er auch noch zu einer Jodelprobe nach Teufen eingeladen und durfte dort das Jodeln aus erster Hand erfahren und erlernen. «Den fulminanten Abschluss machte der heutige Auftritt auf dem Jodlerfest.» 

Andere glücklich machen macht glücklich

Wie erwähnt waren Michel und seine Eltern leider nicht zu sprechen. Aber es wird ein weiteres Interview mit dem Mann der Stunde geben. Doch was treibt die Traumerfüller von «A Million Dreams» an, anderen Leuten die Wünsche zu erfüllen? «Unsere Vision ist, dass wir Menschen glücklich machen. Wir wollen andere Menschen inspirieren. Denn jemandem Glück zu bereiten, macht selber auch glücklich.»

Glücklich war Michel auf jeden Fall – das stand dem Jungen ins Gesicht geschrieben. Und auch die Traumerfüller sind glücklich. Einmal mehr haben sie einem Menschen einen Traum erfüllt, der anderweitig wohl nicht so einfach in Erfüllung gegangen wäre. Was die beiden Gründer Jens Keel und Daniel Manser antreibt, ist, anderen Menschen beim glücklich sein zuzusehen. «Bei einem Interview mit dem Vater hatte dieser Tränen in den Augen.»

Fabian Alexander Meyer / Toggenburg24