Der Leserbrief von Alain Gehrig, Präsident SVP Neckertal, im Wortlaut:
«.... besonders, wenn es um das unmittelbare Lebensumfeld geht. Beim geplanten Asylzentrum Auboden wurde die Entscheidung jedoch gefällt, ohne dass eine breite Diskussion möglich war. Viele Menschen fühlen sich übergangen: Die Information kam spät, echte Mitsprache war nicht möglich, und die Verträge wurden hinter verschlossenen Türen abgeschlossen.
Laut aktueller Soll-Liste des Kantons müsste das Neckertal lediglich 12 Flüchtlinge aufnehmen. Da die Bewohner einer Unterkunft zu 40 Prozent angerechnet werden, ist das Soll mit 30 Personen im Auboden erfüllt. Die direkte Nachbarschaft sowie die 754 Einwohnerinnen und Einwohner des Dorfes zeigten sich sogar offen für 40 Flüchtlinge – ein klares Zeichen von Kompromissbereitschaft und Verantwortungsbewusstsein. Die vom TISG und dem Gemeinderat befürworteten 150 Plätze sind für das Tal völlig unverhältnismässig und überfordern die Region – zumal bereits drei von fünf Flüchtlingszentren im Toggenburg angesiedelt sind.
Hinzu kommt: Das Gebäude im Auboden steht unter kantonalem Denkmalschutz, auch der Umgebungsschutz gilt. Für die Bevölkerung sind bauliche Veränderungen mit hohen Auflagen verbunden. Wir fordern von der Gemeinde, dass sie die Vorschriften bei Umnutzung und Bauprojekten ebenso strikt durchsetzt wie bei privaten Bauvorhaben. Entscheide andernorts haben gezeigt, dass schon die Umnutzung eine Baubewilligung braucht.
Gerade jetzt zeigt sich, wie wichtig es ist, dass die Anliegen der Bevölkerung und demokratische Prozesse ernst genommen werden. Das Asylzentrum Auboden sollte zu einem Beispiel dafür werden. Wir setzen uns weiterhin mit Nachdruck dafür ein, dass Transparenz, Dialog und echte Mitbestimmung im Neckertal zur Selbstverständlichkeit werden.»