Tatsächlich können Subventionen ausgerichtet werden, wenn ein berechtigtes Interesse an der Unterstützung bestimmter Tätigkeiten vorliegt. Dafür muss das Kulturangebot gleichwertig sein. Jedoch steht das Palace – einst ein wichtiger Bestandteil der Kulturszene – zufolge sinkender Relevanz vor dem Ruin.
Versäumte Sanierung und selbstverschuldete Mittellosigkeit
Das Defizit bahnte sich längst an – bereits 2015 wurde ein wesentliches Manko verzeichnet. Der Subventionsantrag aus dem Jahre 2018 stellte fest «dass eine umfangreiche Subventionserhöhung notwendig ist, um aktuellen und kommenden Herausforderungen gerecht zu werden». Stadträtin Pappa selbst hielt im Antrag zur Subventionserhöhung fest, dass mittelfristig ungedeckte Mehrkosten von CHF 100'000.00 entstehen.
Die sinkenden Einnahmen kommen nicht von ungefähr. Einerseits ist die Nachfrage wesentlich gesunken. Andererseits treten angesagte Bands lieber anderswo auf. Selbst Absurditäten wie die Vorstellung des Sperma-Kochbuchs durch Andreas Heusser und Dominik Dusek generierten kaum Aufmerksamkeit – Fakt ist: Das Palace steuert in die Irrelevanz. Generiert ein Kulturangebot keine ausreichende Nachfrage, stellt sich die Frage nach seiner Daseinsberechtigung.
Die Verantwortung der Stadt St. Gallen
In Anbetracht des angespannten Haushaltes ist eine kritische Überprüfung der Ausgaben notwendig. Die Stadt steht vor stark steigenden Aufwandüberschüssen. Umso stossender, immer mehr Steuergelder in wirtschaftlich untragbare Projekte zu pumpen.
Diese alimentierte Alibi-Übung muss enden
Die Jungfreisinnigen Region St. Gallen – Gossau lehnen die geplante Subventionserhöhung entschieden ab. Es ist nicht Sache des Steuerzahlers, aussichtslose Alibi-Übungen mit Steuergeldern zu alimentieren. Zudem wird eine Überprüfung sämtlicher Subventionen nach wirtschaftlichen Kriterien und eine Vermeidung einer unüberwachten Dauersubventionierung gefordert.
Förderung ja, aber keine alimentierte Dauersubvention. Wir brauchen mehr Eigenverantwortung – keine Intubation.