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St. Gallen
30.08.2025

Klostermusik ins Schaufenster gestellt

Albert Holenstein, Leiter der Fachstelle kirchliches Kulturerbe bei der Stiftsbibliothek St.Gallen, verantwortet die diesjährige Durchführung.
Albert Holenstein, Leiter der Fachstelle kirchliches Kulturerbe bei der Stiftsbibliothek St.Gallen, verantwortet die diesjährige Durchführung. Bild: Roger Fuchs
Zum vierten Mal treffen sich Vertreterinnen und Vertreter von Klöstern, musealen und wissenschaftlichen Institutionen zu den Fachtagen Klosterkultur. Nachdem die Tagung 2019 bereits in St.Gallen stattfand, ist die Stiftsbibliothek nun zum zweiten Mal Gastgeberin.

Thema der vom 10. bis 13. September stattfindenden Fachtagung lautet «Zwischen Himmel und Erde – Musik im Kloster». Ein Programmteil ist auch für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich. 

«Es gibt im Alltag nur wenig Gelegenheiten, bei denen sich Fachleute von Museen, Klöstern und wissenschaftlichen Institutionen vernetzen können», sagt Historiker Albert Holenstein, Leiter der Fachstelle kirchliches Kulturerbe bei der Stiftsbibliothek St.Gallen. Die Fachtage Klosterkultur schaffen seit einigen Jahren Abhilfe: Rund fünfzig Personen aus 30 bis 35 Institutionen aus dem deutschsprachigen Raum treffen sich bei diesem länderübergreifenden Austausch zu Themen der Klosterkultur jeweils für mehrere Tage, um Vorträgen zu lauschen und gemeinsam zu diskutieren.

Breite Themenpalette

Die vierte Durchführung der Fachtage steht ganz im Zeichen der Klostermusik. Die Themenpallette reicht von der historischen Musikpraxis im Kloster über das Musikschaffen von Ordensleuten bis hin zur Klostermusik als Forschungsgegenstand. Insgesamt 15 Vorträge stehen auf dem Programm. Alle Inhalte sollen in einem historischen wie auch aktuellen Kontext beleuchtet werden. Dass die Wahl heuer auf das Thema Klostermusik fiel, kommt gemäss Albert Holenstein nicht von ungefähr. Einerseits sei es in den Rückmeldungen früherer Tagungen gewünscht worden, andererseits knüpfe es an die Sommerausstellung der Stiftsbibliothek an, die sich der Musik in den St.Galler Handschriften widme.

Auch Interessierte, die nicht vier Fachtagen beiwohnen wollen, erhalten Gelegenheit, ein wenig Tagungsluft zu schnuppern: Der Vortrag am Donnerstagabend, 11. September, 18.15 Uhr, in der Schutzengelkapelle St.Gallen ist öffentlich. Franziska Schnoor, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Stiftsbibliothek, referiert über Valentin Molitor und die barocke Musikpraxis im Kloster St.Gallen. Molitor war Ende des 17. Jahrhunderts Kantor und Kapellmeister am Kloster St.Gallen. Musikalisch begleitet wird dieser Anlass vom renommierten Ensemble Appolon, das zusammen mit einem Barockorchester Motetten von Valentin Molitor zum Lob Mariens aufführen wird.

Tagungsband im Buchhandel erhältlich

Albert Holenstein zeigt sich überzeugt, den Tagungsteilnehmenden erneut ein vielseitiges Programm bieten zu können. Bei der ersten Durchführung im 2019 befasste man sich mit Klosterbibliotheken, anschliessend mit der musealen Präsentation von Klosterkultur und letztmals mit Klostergärten. «Sämtliche Vorträge werden jeweils in einem Tagungsband zusammengefasst. Diese Publikationen sind im Buchhandel erhältlich», sagt Albert Holenstein.

Das Projektteam der Fachtage Klosterkultur setzt sich zusammen aus Personen der Stiftsbibliothek St.Gallen sowie aus dem Benediktinerstift Melk/Österreich und der Stiftung Kloster Dalheim. LWL-Landesmuseum für Klosterkultur/Deutschland. Sie wechseln sich bei der Durchführung der Tagung ab.

Mehr Informationen und Anmeldung unter www.fachtage-klosterkultur.org

Roger Fuchs, sg.kath.ch / toggenburg24