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Leserbrief
Politik
09.09.2025

Der Eigenmietwert ist gerecht

Bild: Archiv
Michael Haller legt in seinem Leserbrief die Gründe für den Beibehalt des Eigenmietwert dar:

Oft wird behauptet, die Abschaffung des Eigenmietwertes würde jungen Familien helfen sich Wohneigentum leisten zu können. Dies ist Unsinn, denn die Hürde liegt nicht bei der Finanzierung des Bewohnens, sondern beim Kaufpreis, respektive beim fehlenden Kapital. Junge Familien sind heute meist finanziell gar nicht in der Lage eine Wohnung oder ein Haus zu kaufen, weil die Preise so exorbitant hoch sind. Die meisten kommen nur zu Wohneigentum über Erbschaften oder Zweifacheinkommen im oberen Lohnsegment. Da hilft auch die Abschaffung des Eigenmietwertes nichts. Im Gegenteil, diese wird eher noch zu einer Verteuerung der Immobilienangebote führen. Wer ein Haus oder eine Wohnung besitzt, hat es gut: er oder sie bezahlt selbst mit Hypothek bei den tiefen Zinsen im Vergleich zu jemandem der mietet etwa einen Drittel für dieselbe Wohnfläche. Mit Unterhalt etwas mehr, aber immer noch wenig. Die Lackierten sind die Mietenden. Von ihrem Lohn geht ein grosser Teil für die Miete weg, und diesen Teil müssen sie versteuern, obwohl ihnen nichts davon zum Leben bleibt. Deshalb ist es gerecht, wenn Hausbesitzende eine Steuer abliefern müssen, auf einem Teil des hypothetischen Mietwerts ihres Objektes. Fallen diese Steuereinnahmen weg, so wird der Staat dies unweigerlich kompensieren über Abbau von Leistungen oder Erhöhung anderer Steuern und Abgaben.

Michael Haller, Grüne Toggenburg, Lichtensteig