Lebhaftes Podium zum Eigenmietwert

Lütisburg Station. Nachdem der Präsident der FDP Toggenburg, Flurin Schmid, das zahlreich erschienene Publikum begrüsst hatte, stellte Silvan Schmid, Verkaufsleiter und Geschäftsleitungsmitglied der Firma Metallraum AG, das sehr innovative und moderne Unternehmen vor. In einer kurzen Präsentation wurde die Entwicklung der Metallraum AG erläutert. Zudem wurde aufgezeigt, welche Entwicklungen aktuell im Fokus liegen.

Darauf beleuchtete Johannes Wagner, Parteileitungsmitglied der FDP Toggenburg, die aktuelle Situation rund um den Eigenmietwert und erklärte die geplante Reform sowie die Auswirkungen derselben. Wichtig dabei: Der Eigenmietwert wird nur abgeschafft, wenn die Verfassungsänderung angenommen wird, die vorsieht, dass die Kantone neu die Möglichkeit erhalten, eine Sondersteuer auf überwiegend selbstgenutzten Zweitliegenschaften einzuführen.

Während rund einer Stunde diskutierten die vier Podiumsteilnehmenden unter der Leitung von Roman Räss, Präsident der Jungfreisinnigen Toggenburg, über die verschiedenen Aspekte der Vorlage. Auf die Frage, weshalb es denn einen Systemwechsel brauche, meinte Walter Locher, dass die jetzige Situation unfair sei, weil die Eigentümerinnen und Eigentümer von selbstbewohntem Wohneigentum eine Steuer auf ein Einkommen bezahlen, dass ihnen gar nicht zufliesst und somit fiktiv ist. Susann Helbling entgegnete, dass der Eigenmietwert fair sei, weil Mieterinnen und Mieter ja auch eine Miete bezahlen müssen.

Auf die Frage, ob die Abschaffung des Eigenmietwertes infolge angespannter Bundes- und Kantonsfinanzen und mangelnder Armeefinanzierung nicht zur Unzeit komme, entgegnete Ruben Schuler, dass eine Behebung eines Steuersystemfehlers immer und jederzeit notwendig, wichtig und richtig sei. Es könne nicht sein, dass man eine höchst unfaire Besteuerung beibehalte. Marco Fäh bedachte, dass jemand die fehlenden Steuereinnahmen bezahlen müsse und vor allem Tourismusgemeinden stark von den Ausfällen betroffen seien.

Das zahlreich erschienene Publikum konnte auch Fragen stellen. Eine Votantin konnte gut aufzeigen, dass bei älteren Personen, welche in ihrem eigenen grösstenteils abbezahlten Haus leben (und dafür auch auf einiges verzichtet haben), der Eigenmietwert bei ansonsten tiefem Einkommen zu hohen Steuern führe und obendrauf noch bei der Berechnung der Ergänzungsleistungen berücksichtigt werde, wonach diese nicht ausbezahlt werden.

Nach dem Austausch genossen die Anwesenden einen Apéro und diskutierten über die Themen des Abends.

Aus liberaler Sicht ist glasklar: Es ist nicht korrekt, ein Einkommen versteuern zu müssen, welches man nicht hat. Es wurde ein gutschweizerischer Kompromiss gefunden, sodass von Steuerausfällen betroffene (Tourismus-)Kantone auf kantonaler Ebene, eine besondere Steuer für Zweitliegenschaften einführen können – diese „Kröte“ muss geschluckt werden. Zudem sind durch die Reform alle staatlichen Ebenen gefordert, sich mit den Aufwendungen, der wachsenden Bürokratie und der Notwendigkeit staatlicher Leistungen wieder einmal kritisch auseinanderzusetzen. Ein weiterer guter Effekt der Reform ist, dass sämtliche Schuldzinsen für Hypotheken und Privatkredite bei den Steuern nicht mehr abgezogen werden können und so ein Beitrag zur Schuldenreduktion geleistet werden könnte.

Für die FDP Toggenburg ist nach diesem Podiumsanlass umso mehr klar: Am 28. September 2025 JA zur Abschaffung des Eigenmietwertes bzw. JA zum Bundesbeschluss über die kantonalen Liegenschaftssteuern auf Zweitliegenschaften!