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St. Gallen
13.09.2025

Lebensweisheit im Beatbox-Rhythmus – flade-Unterricht einmal anders

Bild: sg.kath.ch
Alle drei Jahre kommen die Schüler der Buebeflade in den Genuss eines interaktiven Schulkonzerts: Beatbox-Profi Nino G. und der versierte Perkussionist Reto Weber haben am 11. September die Schüler auf eine besondere Klangreise mitgenommen. Dabei begeisterten die Musiker nicht nur mit ihrem Talent, sondern sie haben den Schülern auch eine klare Botschaft vermittelt: «Macht etwas aus euren Leidenschaften und eurem Leben. Und kopiert nicht einfach andere.»
Bild: sg.kath.ch

«Auf der Bühne zu stehen und Erfolg zu haben, erfordert viel Arbeit», sagt Nino G. Seit seinem zwölften Lebensjahr ist er begeisterter Beatboxer – er kann also Beats, Geräusche und Klänge einzig und allein mit dem Mund erzeugen. «Mittlerweile ist er so etwas wie der Vater der europäischen Beatboxer», ergänzt Musiker Reto Weber, der zusammen mit Nino G. seit vielen Jahren Konzerte an Schulen gibt.

 

In regelmässigem Abstand gastieren die beiden auch an der Buebeflade. «Dabei gelingt es ihnen jedes Mal, die Jugendlichen mitzureissen», sagt flade-Musiklehrer Felix Oesch. Während Nino G. mit Nase, Lippen, Zähnen und Hals packende Beats kreiert, begleitet ihn sein Bühnenkollege Reto Weber abschnittweise auf verschiedenen Perkussionsinstrumenten. «Die Stimme und die Perkussion sind die zwei ältesten Instrumente der Menschheit», erklärt Weber während der knapp einstündigen Show – einer Mischung aus Information, Unterhaltung und Motivation.

 

Ohne Computer und KI

 

Schnell vergessen die Schüler Zeit und Raum. Sie lassen sich von der Begeisterung der Musiker anstecken, und Nino G. braucht nicht lange zu suchen, als er Freiwillige zu sich nach vorne bittet. Lehrerin Cristina Orfanidis kommt ebenso in den Genuss, einige der vorgegebenen Laute nachzuahmen und selbst einen rhythmischen Boden in der Turnhalle zu legen.

 

Alles, was Nino G. und Reto Weber zeigen, funktioniert ohne Computer und Künstliche Intelligenz –pur, natürlich und authentisch. Und doch scheint es den Nerv der Jugend zu treffen. Unverkrampft vermitteln die Musiker dabei auch eine Haltung fürs Leben: Durchhaltevermögen, Einsatz und Freude am eigenen Tun.

 

«Wir hoffen, dass einige der Regentropfen, die wir heute säen, nass bleiben», sagt Weber abseits des Konzerts. Oder wie es Nino G. direkt gegenüber dem jungen Buebeflade-Publikum formuliert: «Macht euer Ding, lernt für euch und lebt eure Leidenschaften.» Dabei sei auch wichtig, nicht einfach andere zu kopieren, sondern eigene Akzente zu setzen. Denn so wie das Beatboxen das Markenzeichen von Nino G. ist, kann es für eine andere Person beispielsweise die Malerei sein.

Roger Fuchs, sg.kath.ch