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Neckertal
15.09.2025

Landwirtschaftsbetrieb in Hände einer Bauernfamilie

Landschaftsbetrieb Barenegg (bei Hemberg).
Landschaftsbetrieb Barenegg (bei Hemberg). Bild: SVP Toggenburg
Die St.Galler Regierung hat am 11. September 2025 bekanntgegeben, dass sie den Land-schaftsbetrieb Barenegg (bei Hemberg) verkaufen will. Die SVP Toggenburg fordert, dass der Kanton St.Gallen den Landwirtschaftsbetrieb Barenegg der produzierenden Landwirtschaft überlässt.

Keinesfalls darf der Betrieb ökologisiert und damit der Nahrungsmittelproduktion entzogen werden. Der gut erhaltene Betrieb soll gesamthaft an eine Bauernfamilie verkauft werden.

Der Kanton St.Gallen verfügt in der Barenegg, oberhalb von Bächli-Hemberg, über einen grossen Landwirtschaftsbetrieb. Insgesamt gehören 78 Hektar zum Hof. Unterteilt ist die Fläche in 41 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche, sowie 37 Hektar Wald. Dazu gehört ein Bauernhaus, ein Laufstall und mehrere Scheunen. Dies alles auf einer Höhe von über 1000 Metern mit moderater Hanglage, wodurch der Betrieb als Bergbauernhof gilt.

Suche nach neuem Pächter verschlafen

Die Barenegg war früher ein Teil der kantonalen Psychiatrischen Klinik Wil. Nach 30 Jahren verlassen die bisherigen Pächter den Hof altersbedingt per 31. Dezember 2025. Obwohl das Ende der Pacht schon seit 12 Jahren bekannt ist, hat der Kanton St.Gallen die Suche nach einem neuen Pächter oder Käufer verschlafen. Der Kanton kam seiner Rolle als vorausschauender und verantwortungsbewusster Grundeigentümer nicht nach.

Mit Verspätung Vorstoss beantwortet

Der Toggenburger SVP-Kantonsrat Bruno Schweizer hat schon am 24. April 2025 dazu einen Vorstoss im St.Galler Kantonsrat gemacht. Die Regierung hat diesen mit mehreren Monaten Verspätung erst am 11. September 2025 beantwortet. Darin teilt sie mit, dass ein Verkauf angedacht ist.

Umgebung Landschaftsbetrieb Barenegg (bei Hemberg). Bild: SVP Toggenburg

Für die SVP Toggenburg sprechen drei Gründe dafür, dass der Landwirtschaftsbetrieb Barenegg der produzierenden Landwirtschaft und somit der Nahrungsmittelproduktion erhalten bleiben muss.

Verkauf als Ganzes an eine Bauernfamilie

Der grosse und ausgezeichnet erhaltene Bauernbetrieb Barenegg soll als Gesamtheit erhalten bleiben, denn so bietet er auch in Zukunft ein gutes Einkommen. Der Betrieb und seine Fläche sollen somit nicht aufgeteilt werden. Die SVP Toggenburger fordert den Verkauf des Landwirtschaftsbetriebes an eine Bauernfamilie. Landwirte sind ausgebildete Profis, die das Beste aus dem Boden und den Gebäuden herausholen und so den Betrieb fit für die Zukunft der Toggenburger Landwirtschaft machen. Keinesfalls darf der Betrieb an eine juristische Person oder an eine links-grüne Naturschutzorganisation verkauft werden.

Gefahr der Ökologisierung durch die Regierung

Die St.Galler Regierung prüfte im Zusammenhang mit WilWest, ob sich Flächen auf der Barenegg als Alternativen zur in der vorberatenden Kommission und im Parlament diskutierten Fläche «Länzebüel» eignen. Dort ist für WilWest eine Ökologisierung in Form einer Abhumusierung von 2 Hekarten bestem Landwirtschaftsland vorgesehen. Eine in Auftrag gegebene Studie hat indessen ergeben, dass das Gebiet auf der Barenegg als Ersatzfläche für Aufwertungsmassnahmen sowohl aufgrund der zu grossen Distanz zu WILWEST als auch aufgrund des im Vergleich mit «Länzebüel» tieferen ökologischen Aufwertungspotenzials nicht in Frage kommt.

Dennoch wird bei zukünftigen Bauprojekten die Regierung aber immer wieder den Landwirtschaftsbetrieb Barenegg für ökologische Ersatzmassnahmen heranziehen wollen. Der Landwirtschaftsbetrieb Barenegg ist somit in Gefahr, in Zukunft für ökologische Ausgleichs- und Ersatzflächen geopfert zu werden. Umso wichtiger ist es, dass die ganze Wiesen- und Weidefläche der produzierenden Landwirtschaft erhalten bleibt. Der Kanton darf somit dem Käufer keine Bedingungen und Auflagen für mehr Ökologie setzen. 

Keine Zerstückelung der Liegenschaft für zusätzlichen Staatswald

Weiter kritisiert die SVP Toggenburg die Pläne des Volkswirtschaftsdepartements, den Wald vom Landwirtschaftsbetrieb abzutrennen und für Staatswald zu nutzen. Erstens hat der Kanton St.Gallen keinen Auftrag und keine gesetzliche Grundlage, möglichst viele Wälder im Eigentum zu haben. Zweitens ist es in Zeiten von Sparpaketen nicht angebracht, noch mehr Waldflächen durch Staatsangestellte zu bewirtschaften. Drittens erfolgt der Grossteil der Holzernte über die Wiesen der Barenegg. Der zum Grundstück gehörende Wald soll auf jeden Fall mitverkauft werden.

Für die SVP Toggenburg ist es zudem nicht hinnehmbar, dass Verwaltungsangestellte des kantonalen Bau- und Umweltdepartements ein Ferienhaus auf dem Grundstück gratis für private Zwecke nutzen.

SVP Toggenburg / Toggenburg24