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Schweiz
13.10.2025

Gefährlicher Brummer – und der Bund schaut zu

Asiatische Hornisse.
Asiatische Hornisse. Bild: zVg
Die Asiatische Hornisse breitet sich ungehindert in der Schweiz aus und bedroht Bienen, Bestäuber und Biodiversität. «Apisuisse» fordert vom Bund eine nationale Strategie zur Bekämpfung invasiver Arten – und kritisiert die fehlende Koordination zwischen den Kantonen.

Apisuisse hat im Rahmen des Vernehmlassungsverfahrens zur Revision des Umweltschutzgesetzes Stellung genommen. Der Dachverband der Schweizer Bienenzüchter bemängelt, dass trotz geplanter Anpassungen zur Bekämpfung gebietsfremder invasiver Organismen weiterhin keine nationale Strategie vorgesehen ist.

Zwar schaffe die Gesetzesrevision auf kantonaler Ebene mehr Handlungsspielraum, doch aus Sicht von Apisuisse sei eine landesweite Koordination zwingend notwendig.

«Dadurch unterscheiden sich die Strategien und verfügbaren Ressourcen je nach Kanton teilweise erheblich. Eine wirksame Eindämmung erfordere jedoch klare Zuständigkeiten, verbindliche Vorgaben und eine koordinierte Finanzierung durch den Bund», betont Mathias Götti Limacher, Präsident von Apisuisse.

Fehlende nationale Strategie für ein nationales Problem

Die asiatische Hornisse breitet sich seit Jahren nahezu ungehindert in der Schweiz aus. Sie stellt nicht nur eine erhebliche Bedrohung für Honigbienen dar, sondern gefährdet auch einheimische Bestäuber und andere Insekten.

Apisuisse kritisiert, dass die Verantwortung für Bekämpfungsmassnahmen weiterhin bei den Kantonen liegt, obwohl das Problem nationaler Natur ist.

Bild: zVg

Gebiets­fremde invasive Organismen als wachsende Gefahr

Massnahmen zur Eindämmung und Bekämpfung invasiver Arten kommen laut Apisuisse bisher nur schleppend voran. Zwar soll die geplante Änderung des Umweltschutzgesetzes Abhilfe schaffen, doch gehe sie zu wenig weit.

«Eingeschleppte Organismen sind in der heutigen globalisierten Welt mit grossen Verkehrsströmen ein wiederkehrendes Problem. Jetzt eine wirksame Struktur für die Eindämmung aufzubauen, ist elementar, um die landwirtschaftliche Produktion sicherzustellen und die Biodiversität zu schützen», sagt Götti Limacher.

Bild: zVg

Apisuisse fordert klare nationale Zuständigkeiten

In ihrer Stellungnahme zum Vernehmlassungsverfahren verlangt Apisuisse eine nationale Gesetzgebung, die den rechtlichen Rahmen für eine verbindliche Bekämpfungsstrategie schafft. Dazu gehört ein schweizweites Monitoring-System, um das Auftreten invasiver Arten frühzeitig zu erkennen und gezielte Massnahmen einzuleiten.

Zudem fordert Apisuisse die Schaffung einer nationalen Stelle, welche die Bekämpfung gebietsfremder Arten koordiniert, die Zusammenarbeit zwischen Bund und Kantonen sicherstellt und die Umsetzung der Strategie überwacht.

Über Apisuisse

Apisuisse vertritt als Dachverband der Schweizer Bienenzüchtervereine die Interessen von rund 18’000 Imkern in der Schweiz. Der Verband pflegt den Kontakt zur Bundespolitik und zu internationalen Bienenorganisationen, koordiniert die Aufgaben der Landesverbände BienenSchweiz, SAR und FTA und betreibt über seine Tochtergesellschaft apiservice GmbH das nationale Beratungs- und Kompetenzzentrum rund um die Imkerei.

Mit der Imkerbildung Schweiz GmbH bietet Apisuisse eine professionelle Imker-Aus- und Weiterbildung bis hin zum eidgenössischen Fachausweis an. Weitere Informationen finden sich unter www.bienen.ch.

pd/ako/toggenburg24