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Polizeinews
16.10.2025
16.10.2025 23:17 Uhr

Von der Messe in die Meute: Rinder fliehen durch St.Gallen

Eines der Tiere musste später von einem Wildhüter erlegt werden.
Eines der Tiere musste später von einem Wildhüter erlegt werden. Bild: Stadtpolizei St.Gallen
Am Mittwochnachmittag (15. Oktober 2025) sind drei Rinder aus dem OLMA-Messegelände ausgebüxt. Die Tiere rannten durch das Jahrmarktgelände, wo sie mehrere Personen umstiessen. Zwei Kinder wurden dabei leicht verletzt.

Kurz nach 15 Uhr erhielt die Stadtpolizei St.Gallen die Meldung, dass drei kleine Rinder aus dem OLMA-Messegelände entwichen seien. Die Tiere rannten auf der Sonnenstrasse durch das Jahrmarktgelände und stiessen dabei mehrere Personen um.

Einem zweijährigen Mädchen trat ein Tier auf den Fuss, während ein sechsjähriger Knabe umgestossen und an den Lippen verletzt wurde. Weitere verletzte Personen sind der Stadtpolizei derzeit nicht bekannt.

Flucht bis ins ländliche Gebiet

Die Rinder konnten wenig später von der Stadtpolizei an der Speicherstrasse gesichtet werden. Ein Tier wurde gemeinsam mit dem Besitzer eingefangen. Die beiden anderen rannten in Richtung Speicher davon und gelangten auf eine Weide. Dort konnte eines der Rinder nach 18 Uhr eingefangen werden.

Das dritte Tier flüchtete jedoch erneut, was zu gefährlichen Situationen im Strassenverkehr führte. Dabei wurden sowohl Einsatzkräfte als auch beteiligte Personen gefährdet.

Tier musste erlegt werden

Da das Rind zunehmend aggressiv reagierte und ein Einfangen als aussichtslos galt, musste es in Absprache mit dem Besitzer kurz vor 20 Uhr durch einen Wildhüter geschossen werden.

Die genauen Hintergründe des Vorfalls sind noch unklar. Die Stadtpolizei St.Gallen hat die Ermittlungen aufgenommen und klärt derzeit die Umstände des Ausbruchs.

Stellungnahme des Vereins «Circle of Compassion»

Der vegane Tierrechtsverein «Circle of Compassion», der am 9. Oktober 2025 in St.Gallen bereits eine Mahnwache gegen «Tiere an der Olma» organisiert hatte, äussert sich zum Vorfall: 

«Gestern ist einmal mehr deutlich geworden, dass Tiere nichts an einer Messe verloren haben. Bei der Olma in St.Gallen sind Rinder ausgebrochen – zwei Kinder wurden verletzt, ein Rind wurde erschossen. Solche Vorfälle sind keine Betriebsunfälle, sondern Ausdruck eines Systems, das Tiere als reine Schauobjekte benutzt. Jeder weiss inzwischen: Kein Stall sieht auch nur annähernd so aus wie auf der Messe inszeniert. Diese ‹rosarote Welt› gaukelt Natur, Liebe und Harmonie vor – in Wahrheit müssen Tiere leiden und zahlen mit ihrem Leben. Wir dürfen nicht weiter zusehen, wie sie zur Unterhaltung, für Lebensmittel, Kleider und Experimente ausgebeutet werden. Tiere sind fühlende Lebewesen. Die Ausbeutung muss endlich aufhören.»

Kapo SG / Toggenburg24