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St. Gallen
29.10.2025

Die Kirche ist zertifiziert!

Silvia Ruoss, Werner Bleiker, Andreas Frei und Christian Zwingli freuen sich über die «Grüner Güggel»-Zertifizierung der Evang.-ref. Kirchgemeinde Mittleres Toggenburg (von links).
Silvia Ruoss, Werner Bleiker, Andreas Frei und Christian Zwingli freuen sich über die «Grüner Güggel»-Zertifizierung der Evang.-ref. Kirchgemeinde Mittleres Toggenburg (von links). Bild: Markus Vonwiller
Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Mittleres Toggenburg ist ökologische Vorreiterin: sie ist mit dem Umwelt-Zertifikat "Grüner Güggel" ausgezeichnet worden.

Vergangenen Sonntag fand in der evangelischen Kirche Wattwil ein besonderer Gottesdienst statt. Im Zentrum standen Neubeginn und Schöpfung, eine Taufe und die Zertifikatsübergabe des «Grünen Güggel».

Die Taufe eines kleinen Buben war Anlass, über die praktische Bedeutung der Taufe nachzudenken. Dazu passte auch die feierliche Übergabe des Umwelt-Zertifikats «Grüner Güggel». Denn der Taufbund mit Gott bringe auch Verantwortung für die Schöpfung mit sich, vertrat Pfarrer Hans Jörg Fehle, der durch den Gottesdienst leitete.  Andreas Frei, Umweltexperte der OeKU (Ökumenischer Verein Kirchen für die Umwelt) erklärte, dass das Mittlere Toggenburg schweizweit die 85. Kirchgemeinde ist, die das Zertifikat des «Grünen Güggel» überreicht bekommt. Im Kanton St. Gallen ist sie nach St. Gallen-Tablat und Ebnat-Kappel gar erst die dritte evangelische Kirchgemeinde – also immer noch in einer Vorreiterrolle.

Nach deutschem Vorbild

Das Zertifikat des «Grünen Güggel» gibt es seit zehn Jahren. Angeregt wurde es ursprünglich vom württembergischen «Grünen Gockel». Die Evangelische Kirche dort initiierte das Umweltmanagementsystem für Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen, auf der Grundlage der EMAS-Verordnung. EMAS steht für «Environmental Management and Audit Scheme».  Dieses wurde nun auf schweizerische Verhältnisse angepasst. Andreas Frei nahm Bezug auf den kompakten und gut zusammengefassten Umweltbericht der Umweltkommission der Evang.-ref. Kirchgemeinde Mittleres Toggenburg, worin beschrieben ist, was alles geleistet wurde.

Schon vorher Einsatz für die Schöpfung

Bereits vor der Zertifizierungs-Vorbereitung, handelte die Kirchgemeinde umweltbewusst – im Zeichen der Schöpfung- beispielsweise, indem die Gottesdienstzeiten auf die Ankunftszeiten des öffentlichen Verkehrs angepasst wurden. Oder dass bereits 2018/19 die Putzmittel auf ökologische Alternativen umgestellt wurden, die dem Abwasser keinen grossen Schaden anrichten. Im Umweltprogramm ist festgelegt, dass in den nächsten vier Jahren, die Finanzanlagen auf soziale und ökologische Kriterien überprüft werden. Auch in Sachen Biodiversität der Grünflächen ist die Kirchgemeinde sehr gut unterwegs: Rund 50 Prozent der Grünflächen sind biodivers und naturnah angelegt und auf eine Förderung der Wildbienen ausgelegt.  «Es gibt auch messbare Ziele, wie der Wärme- und Papierverbrauch. Gefordert sind drei Pflichtpunkte», erklärte Andreas Frei. Die Evang.-ref. Kirchgemeinde Mittleres Toggenburg hat die Messlatte punktemässig höher gesetzt und noch genauer hingeschaut. Andreas Frei animierte dazu, so weiterzumachen.

Externes Audit erfolgreich bestanden

«Die Kirchgemeinde trägt als Multiplikator eine spezielle Verantwortung gegenüber der Schöpfung und dem Grundgedanken der Nachhaltigkeit. Eine intakte Umwelt mit genügend natürlichen Ressourcen ist auch ein Recht für künftige Generationen», diese Einleitungsworte von Kirchgemeindepräsident Werner Bleiker im Umweltbericht fasst den Grundgedanken zusammen. Am 18. Juli 2025 fand das externe Audit, durch Auditorin Gabi Zimmermann statt. Sie empfahl die Evang.-ref. Kirchgemeinde Mittleres Toggenburg der OeKU zur Zertifizierung, da alle Anforderungen erfüllt wurden. Im Anschluss dankte Andreas Frei für die Unterstützung der Kirchenvorsteherschaft und das Engagement der Umweltkommission, zu dieser gehören Christian Zwingli (Umweltmanagement-Beauftragter), Werner Bleiker, (Präsident der Kirchenvorsteherschaft), Werner Häne (Sicherheitsbeauftragter) und Silvia Ruoss (Leiterin Biodiversität/Schöpfungsleitlinien). pd

Toggenburg24