Im Budget 2026 sieht der Gemeinderat bei Aufwänden von 42,9 Mio Franken und Erträgen von Fr. 41,1 Mio Franken einen Aufwandüberschuss von rund Fr. 1,8 Mio vor. Dies bei einem Steuerfuss von weiterhin 120 %. Insgesamt ist das budgetierte Defizit um ca. Fr. 440'000 tiefer als im Budget 2025.
Aber warum schreiben wir erneut ein Defizit?
Dafür gibt es viele Gründe. Einige davon haben wir hier aufgelistet:
- Die Gemeinde Neckertal verfügt über eine ausserordentlich vielfältige und feingliedrige Infrastruktur in vielen Dörfern und Weilern;
- die Wege und Leitungen sind lang (142 km Gemeindestrassen und Trottoirs sowie 145 km Schmutz- und Meteorwasserleitungen);
- sechs Friedhöfe sind zu pflegen;
- neun Schulhäuser mit sechs Turnhallen sind zu betreiben und zu unterhalten;
- ein leistungsfähiges und gut ausgebildetes Verwaltungs-, Werkhof- und Hauswartsteam erledigt die vielfältigen Aufgaben;
- zwei Bahn- und vier Postautolinien generieren Defizitbeiträge;
- fünf gut ausgestattete Feuerwehrdepots und hervorragend ausgebildete Feuerwehrleute gewähren uns Sicherheit
- die Kosten für die Pflege und Gesundheit steigen jährlich überproportional an;
- in der noch «jungen» Gemeinde fallen viele Planungs- und Strategiekosten an;
- die hohen Abschreibungskosten vergangener Investitionen belasten stark.
Die Kosten für diese dezentrale Besiedlung sind also hoch und werden hoch bleiben. Deshalb ist es, auch im Hinblick auf den zukünftig zu erwartenden Unterhalt, wohl kaum möglich, die Kosten ohne Einschränkung des Dienstleistungsangebots zu senken.
Der Gemeinderat ist darauf bedacht, die Kosten im Griff zu haben. Die Kostensteigerung in den ersten drei Jahren der Fusion sind moderat, trotz teilweise massiver Teuerung (allein die Bauteuerung betrug von 2018 bis 2025 ganze 19.5 %) und höheren Dienstleistungs- und Lohnkosten.
Erfreulicherweise steigen parallel zu den Kosten auch die Einnahmen. So dürfen wir 2026 mit leicht höheren Steuereinnahmen (+2.4 %) rechnen, auch die Finanzausgleichsbeiträge sind im Vergleich zum Jahr 2023 gestiegen.
Die Finanzplanung der nächsten fünf Jahre rechnet mit folgenden Parametern:
- Steuerfuss 120.0 %
- Steuermehrertrag 2.5 %
- Kapitalverzinsung 1.0 %
- Lohnplus im Mittel 1.5 %
Finanzausgleich stabil für die nächsten 4 Jahre.
Dies ergibt dann, trotz stetig steigender Einnahmen, die folgenden Aufwandüberschüsse:
- 2026 - Fr.1'873'748
- 2027 - Fr. 1'413'516
- 2028 - Fr.1'904'306
- 2029 - Fr.1'954'739
- 2030 - Fr.2'021'664
Die Gemeinde verfügt per Ende 2024 über eine solide Eigenkapitaldecke von total 41 Mio. Franken (inkl. Spezialfinanzierung und Reserven). Davon können 29,8 Mio. Franken zur Deckung der Aufwandüberschüsse verwendet werden. Dieses für die Verlustdeckung einsetzbare Eigenkapital ist aus Ertragsüberschüssen in den vergangenen Jahren in den ehemaligen Gemeinden aufgefüllt worden und enthält auch 7,7 Mio Franken Fusionsbeiträge des Kantons.
Im Budgetbericht erläutern wir Ihnen gerne das Budget 2026 im Detail. Darin ist auch die Finanzplanung mit den möglichen Trends und Prognosen abgebildet.
Die Gesamtausgabe des Neckerblatts finden Sie auf der Website: https://www.neckertal.ch/de/Leben-im-Neckertal/Neckerblatt.