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St. Gallen
31.10.2025

Neue Lüftung und Beleuchtung für die Stiftsbibliothek

Sie alle sind am Projekt Lüftung und Beleuchtung der Stibi beteiligt.
Sie alle sind am Projekt Lüftung und Beleuchtung der Stibi beteiligt. Bild: Roger Fuchs
Der Barocksaal der Stiftsbibliothek St.Gallen wurde technisch aufgerüstet: Nach umfangreichen Arbeiten verfügt der historische Raum über eine neue, kaum sichtbare Lüftung sowie eine moderne LED-Beleuchtung.

Damit ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Bewahrung des Weltkulturerbes gelungen.

Was das Katholische Kollegium in der Sommersession 2024 mit einem Verpflichtungskredit bewilligte, ist nun umgesetzt: Der Barocksaal der Stiftsbibliothek St.Gallen verfügt über eine neue Lüftung, und auch die Beleuchtung wurde vollständig erneuert.

Mit einem Dankesanlass würdigten die Verantwortlichen des Katholischen Konfessionsteils und der Stiftsbibliothek die beteiligten Architekten, Handwerker, den Denkmalpfleger sowie die vorberatende Kommission.

«Sie sind indessen alle auch Teil der Baugeschichte der Stiftsbibliothek. Und sie dürfen stolz darauf sein», sagte Stiftsbibliothekar Cornel Dora am Donnerstagabend gegenüber den rund dreissig Anwesenden, die alle in irgendeiner Form zum Gelingen des Projekts beigetragen haben.

Lothar Bandel, Administrationsrat des Katholischen Konfessionsteils, lobte die Umsetzung trotz enger Platzverhältnisse als Erfolg. Auch Denkmalpfleger Moritz Flury habe mit offener und lösungsorientierter Haltung wesentlich zum Resultat beigetragen.

Stiftsbibliothekar Cornel Dora erläutert die Klimasituation in der Stibi gegenüber den Anwesenden. Bild: Roger Fuchs

Unsichtbare Technik für historische Substanz

Wie Stiftsbibliothekar Cornel Dora erklärte, wurde die neue Lüftung insbesondere durch den Klimawandel notwendig. In den heissen Sommermonaten sei es zunehmend schwierig geworden, die für den Erhalt historischen Schriftguts erforderlichen Klimastandards einzuhalten.

Da bauliche Aussenmassnahmen wie eine Begrünung mit erheblichen politischen und planerischen Fragen verbunden gewesen wären, fiel die Wahl auf eine technische Lösung im Innern – ein erster Schritt für die langfristige Klimastabilität.

Von der neuen Lüftung ist im Saal selbst nichts zu sehen. Nur ein leises Surren verrät ihre Präsenz, wenn völlige Stille herrscht. Das System ist geschickt verborgen: An einer Stelle wurden Holzbücher nach barockem Vorbild vom Restaurator geschnitzt und eingesetzt, um das Erscheinungsbild nicht zu stören.

Auf der gegenüberliegenden Seite des Saals ist die Absaugung hinter einer gemalten Bücherdekoration versteckt. «Touristen können also weiterhin hier ihre Fotos machen, ohne dass sie etwas von der Lüftung zu sehen bekommen», erklärte Silvio Frigg, Leiter Zentrale Dienste der Stiftsbibliothek.

Administrationsrat Lothar Bandel lobt die Umsetzung der neuen Lüftung und Beleuchtung in der Stiftsbibliothek. Bild: Roger Fuchs

Neue Beleuchtung für vielfältige Lichtstimmungen

Parallel zur Lüftung wurde auch die Beleuchtung im Barocksaal modernisiert. Die bisherige Lösung entsprach weder den heutigen musealen noch den energetischen Anforderungen. Die neuen LED-Leuchten tragen zur Wärmereduktion bei und ermöglichen verschiedene Lichtstimmungen.

So kann etwa nur die Decke ausgeleuchtet, die Saalmitte für Lesungen betont oder die gesamte Bibliothek in warmes Licht getaucht werden. Für Besucher bietet die neue Lichteinstellung zudem eine deutlich klarere Sicht auf die kunstvollen Details des Saals.

Mit der Kombination aus moderner Technik und sensibler Denkmalpflege wird die «schönste Bibliothek der Welt» – wie sie oft genannt wird – künftig noch eindrucksvoller erlebbar.

Roger Fuchs / Toggenburg24