Beim ersten SKI-Forum tauschte sich die Regierung gemeinsam mit rund 100 Fachleuten über Herausforderungen, Risiken und notwendige Massnahmen aus, um die Resilienz zentraler Versorgungssysteme zu erhöhen.
Die Regierung des Kantons St.Gallen hat in ihrer Schwerpunktplanung das Ziel formuliert, Sicherheit und Krisenfestigkeit weiter auszubauen. Der Schutz kritischer Infrastrukturen spielt dabei eine zentrale Rolle.
Eine massgeschneiderte Strategie soll helfen, diesen Schutz nachhaltig zu stärken. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeitet der Kanton eng mit allen relevanten Akteuren zusammen. Erstmals tauschten sie sich heute in St.Gallen im Rahmen des SKI-Forums aus.
Dabei standen grundlegende Fragen im Zentrum: Wie kann die Gesundheitsversorgung bei Strommangellage gesichert werden? Wie bleibt die Trinkwasserversorgung bei Cyberangriffen oder langen Trockenperioden stabil? Und wie gut sind die kritischen Infrastrukturen im Kanton St.Gallen generell vor zunehmenden Bedrohungen geschützt? Diese Themen prägten die Diskussionen des Vormittags.
Krisenfestigkeit als kantonales Schwerpunktziel
Die Ereignisse der letzten Jahre haben gezeigt, dass Cyberangriffe, extreme Wetterereignisse und Energiekrisen real und herausfordernd sind. In ihrer Schwerpunktplanung 2025–2035 hat die St.Galler Regierung deshalb den Ausbau der Krisenfestigkeit als eines von fünf zentralen Zielen definiert.
Die heute gestartete Erarbeitung einer kantonalen SKI-Strategie ist eine der Massnahmen, mit denen die Sicherheit der Bevölkerung und das Funktionieren der Wirtschaft möglichst gewährleistet werden sollen. Das SKI-Forum markiert den offiziellen Projektstart.
Regierungsrat Christof Hartmann, Vorsteher des Sicherheits- und Justizdepartementes, begrüsste rund 100 Fachleute aus unterschiedlichen Bereichen im Pfalzkeller – darunter Betreiber kritischer Infrastrukturen, Unternehmensverantwortliche, Gemeindevertreter sowie Experten der kantonalen Verwaltung. Auch der oberste SKI-Verantwortliche des Bundes nahm teil.
Gemeinschaftsaufgabe zum Wohle der Bevölkerung
Die Vernetzung der zentralen Akteure bildet das Fundament der kantonalen SKI-Strategie. Kein Akteur kann sich allein schützen – Resilienz entsteht nur gemeinsam. Entsprechend brachten die Teilnehmer des moderierten Workshops ihr Wissen und ihre Erfahrungen ein. Diese Inputs fliessen nun in die Erarbeitung der Strategie ein.
Eine Infrastruktur gilt als resilient, wenn sie widerstands- und anpassungsfähig ist und sich nach einem Ereignis schnell erholt. Im Idealfall bleibt die Versorgung ohne spürbare Einschränkungen bestehen. Für die Trinkwasserversorgung bedeutet dies beispielsweise, dass Frischwasser möglichst lange aus dem Hahn fliesst und keine Notverteilung eingerichtet werden muss.
Betreiber kritischer Infrastrukturen sind gefordert, bestehende Schutzmassnahmen regelmässig zu überprüfen und weiterzuentwickeln. Die kantonale Strategie soll dazu beitragen, die lebenswichtigen Dienste, auf die die Bevölkerung täglich angewiesen ist, umfassend zu schützen.
Weg zur kantonalen SKI-Strategie
In den kommenden Monaten definieren die Projektbeteiligten die prioritären Massnahmen. Eingebunden sind alle betroffenen Akteure: private und staatliche Betreiber kritischer Infrastrukturen, Gemeinden als Träger und Aufsichtsorgane sowie Krisenstäbe.
So wird sichergestellt, dass Aufgaben und Zuständigkeiten – gerade an Schnittstellen – geklärt sind und die Zusammenarbeit funktioniert. Dadurch erhöht sich die Resilienz der Infrastrukturen und ein koordiniertes Vorgehen im Ereignisfall wird gewährleistet.
Die Regierung plant, die kantonale SKI-Strategie im Herbst 2026 zu verabschieden.