Die Digitalisierung eröffnet auch im Bereich der öffentlichen Sicherheit neue Chancen, um Abläufe zu vereinfachen, Ressourcen gezielter einzusetzen und damit die im täglichen Einsatz stehenden Polizeipatrouillen wirksam zu stärken.
Online-Polizeiposten per Juli 2025 definitiv
Die Kantonspolizei Zürich hat im Juli 2024 einen Online-Polizeiposten mit Videokonferenz-Funktion eingeführt und diesen ein Jahr lang getestet. Das Pilotprojekt stiess auf hohe Nachfrage und positive Resonanz in der Bevölkerung. Während der Versuchsphase nutzten rund 2'000 Personen das neue Angebot, wobei über 1'750 Anzeigen erstattet und rund 230 polizeiliche Beratungen durchgeführt werden konnten. Seit Februar 2025 unterstützt auch die Stadtpolizei Zürich das Angebot personell, sodass der Online-Polizeiposten per Juli 2025 definitiv eingeführt worden ist.
Online – Immer erreichbar
Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Bevölkerung kann Delikte online anzeigen, ohne an die Öffnungszeiten physischer Polizeiposten gebunden zu sein. Gleichzeitig entlastet die digitale Anzeigenaufnahme die klassischen Schalter und schafft Zeit für operative Polizeiarbeit vor Ort. Darüber hinaus ergänzt das Angebot das bestehende Portal ‹Suisse ePolice›, das seit Jahren in bestimmten Deliktsbereichen genutzt wird.
Auch für Kantonspolizei ein Mehrwert?
Auch im Kanton St.Gallen steht die Polizei in verschiedenen Regionen unter Druck: Der administrative Aufwand bleibt hoch, Polizeiposten verfügen über eingeschränkte Öffnungszeiten, und die Rekrutierung von qualifiziertem Personal gestaltet sich zunehmend anspruchsvoll. Angesichts dieser Herausforderungen stellt sich die Frage, ob ein Online-Polizeiposten mit Videokonferenz auch für die Kantonspolizei St.Gallen einen Mehrwert bieten kann – sei es zur Effizienzsteigerung, zur Entlastung der Mitarbeitenden oder zur Verbesserung der Erreichbarkeit für die Bevölkerung.