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Neckertal
11.12.2025
11.12.2025 19:31 Uhr

Auboden: 36 Flüchtlinge ziehen heute ein – TISG informiert Bevölkerung nicht

Bilder:  - der Asylunterkunft Auboden (am rechten Bildrand die Häuser der direktbetroffenen Anwohner). - der 6 Toggenburger SVP-Kantonsräte (v.l.n.r: Fredy Louis, Bruno Schweizer, Lukas Huber, Christian Vogel, Mirco Gerig, Ivan Louis). - eines Zügelwagens im Auboden, Aufnahme vom 11.12.2025
Bilder: - der Asylunterkunft Auboden (am rechten Bildrand die Häuser der direktbetroffenen Anwohner). - der 6 Toggenburger SVP-Kantonsräte (v.l.n.r: Fredy Louis, Bruno Schweizer, Lukas Huber, Christian Vogel, Mirco Gerig, Ivan Louis). - eines Zügelwagens im Auboden, Aufnahme vom 11.12.2025 Bild: SVP Toggenburg
Am 11. Dezember 2025 bezieht der TISG mit 36 Flüchtlingen die Asylunterkunft Auboden. Die SVP Toggenburg kritisiert, dass die Bevölkerung im Neckertal wieder nicht informiert wurde.

Einzug in die Asylunterkunft – Bevölkerung weiss von nichts

Heute Donnerstag ziehen die ersten 36 Asylsuchenden des TISG in die Asylunterkunft Auboden ein. Die SVP Toggenburg kritisiert, dass weder die Bevölkerung noch die unmittelbaren Nachbarn konkret darüber informiert wurden. Auch die Gemeinde Neckertal hielt es nicht für nötig, ihre Bevölkerung zu informieren. Dabei gehört der TISG den 75 Gemeinden und ist damit ein Staatsbetrieb.

Für die Anwohner (Familien mit Kindern) besteht somit weder ein Sicherheitskonzept noch eine Notfallnummer für die ständige Erreichbarkeit. Beides wurde von den Behörden und dem TISG mehrfach zugesichert. Der TISG hat auch nie das Gespräch über die bevorstehende Eröffnung gesucht. Ein Vorstoss im St.Galler Kantonsrat zum Bundesasylzentrum Altstätten zeigte, dass die Polizei fast zwei Mal pro Tag im Gemeindegebiet dieses Asylzentrums ausrücken muss.

Die SVP Toggenburg kritisiert:

1.    dass die Bevölkerung der Gemeinde Neckertal schon beim Standortentscheid nichts zu sagen hatte. Der TISG eröffnet damit heute das dritte Asylzentrum im Toggenburg, während andere Regionen gar kein Asylzentrum haben.

2.    dass die Anwohner um ein korrektes Baubewilligungsverfahren und ihre Einsprache-Rechte kämpfen müssen, was eigentlich Sache der Gemeinde wäre.

3.    dass der TISG beim Einzug schon wieder nicht vorgängig informiert und für die Bevölkerung keinerlei Gewährleistung für einen sicheren Betrieb besteht. Dabei hat der TISG als Staatsbetrieb eine Informationspflicht und Vorbildfunktion.

4.    dass der TISG ein Versteckspiel betreibt, die Bevölkerung und ihre Sorgen zur Asylunterkunft nicht ernst nimmt und nicht kompromissbereit ist. Dabei hat die Bevölkerung mehrfach protestiert: 754 Neckertalerinnen und Neckertaler hätten sich gar mit einer Asylunterkunft mit 40 Personen - aber nicht mehr - einverstanden erklärt. Weiter hat die Bevölkerung den Anwohnern 30’000 Franken aus der Gemeindekasse für ihre Anwaltskosten gesprochen.

SVP: Asylunterkünfte nur noch mit Zustimmung der Bevölkerung

Die Bevölkerung konnte bei der Asylunterkunft Auboden kein Wort mitreden. Der TISG hat am 25. April 2025 den Kauf der Liegenschaft Auboden kommuniziert. Der TISG erwarb diese für 6 Millionen Franken Steuergeld. Am 30. April 2025 wurde die Bevölkerung in St. Peterzell öffentlich informiert. An der Informationsveranstaltung nahmen fast 600 Personen – darunter alle sechs SVP-Kantonsräte – teil. Langfristig ist die Unterbringung von 150 Flüchtlingen im Auboden geplant, wobei Container aus Ebnat-Kappel zum Einsatz kommen. 150 Flüchtlinge sind gegenüber den acht direkten Anwohnern, den Dörfern Brunnadern und Peterzell und der Gemeinde Neckertal als Ganzes eine viel zu hohe Zahl. Zusammen mit den ständigen Wechseln und Gruppendynamiken wird so jede erfolgreiche Integration verunmöglicht.

Die SVP Toggenburg verlangt, dass grössere Asylunterkünfte im Kanton St.Gallen in Zukunft die Zustimmung der Bevölkerung der Standortgemeinde erhalten müssen.

TISG wagt sich zu weit zum Fenster hinaus

Noch Anfang November 2025 behauptete der TISG, für die von ihm geplante Unterbringung von 80 Flüchtlingen ab Dezember 2025 sei keine Baubewilligung notwendig. Die Anwohner erreichten jedoch eine Feststellungsverfügung der Gemeinde Neckertal, wonach nur 47 Flüchtlinge ohne Baubewilligung einziehen dürfen. Schon dies entspricht einer Kapazitätserhöhung, denn für die bis 2016 dort bestehende Ausbildungsstätte für lernbehinderte Jugendliche waren nur 42 Personen bewilligt.

Der TISG ist nicht bereit, der Neckertaler Bevölkerung entgegenzukommen, und verweigerte im Frühsommer sogar den Umzug ihrer Geschäftsstelle von St.Gallen in seine eigene Liegenschaft im Neckertal. Lieber bezahlt er in St.Gallen Mietzinsen für seine Büros in einer Villa an der Rosenbergstrasse. Vermieterin ist die Stadt St.Gallen, die trotz linker Stadtregierung über keine Asylunterkünfte verfügt.

Anwohner müssen gegenüber der Gemeinde um ihre Rechte kämpfen

Das St.Galler Verwaltungsgericht entschied am 13. Oktober 2025, dass die Umnutzung in ein Flüchtlingszentrum immer ein Baubewilligungsverfahren braucht, ausser die Anzahl der Personen bleibt gleich. Eine Umnutzung einer Liegenschaft ist gemäss kantonalem Baurecht grundsätzlich baubewilligungspflichtig. Die Gemeinde Neckertal verweigert den Anwohnern konsequent ein Baubewilligungsverfahren – dies, obwohl eine massive Erhöhung der Anzahl Personen im Auboden geplant ist. Im Fall der Asylunterkunft Auboden haben die Anwohner ohne Baubewilligungsverfahren gar keine Möglichkeit, ihre Rechte durchzusetzen.

Darüber hinaus fanden bereits zahlreiche Umbauarbeiten für die Flüchtlingsunterkunft statt: Elektroinstallationen, eine neue Brandmeldeanlage und die Umnutzung von Räumen. Dazu kommt eine massive Zunahme von Lärm, denn bei der früheren Heimat für Jugendliche kehrten diese übers Wochenende nach Hause. Alles Aufgezählte konnte von der TISG ohne Baubewilligungsverfahren durchgeführt werden.

SVP Toggenburg
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