Wussten Sie, dass es vom Asiatischen Löwen nur noch eine einzige wildlebende Population gibt? Die Tiere leben alle im und um den Gir-Nationalpark in Indien. Das ist heikel; denn ein einzelnes Ereignis wie ein Brand oder ein Seuchenausbruch kann die ganze Population gefährden. Umso wichtiger ist es, dass wir im Zoo zum Erhalt einer gesunden Reservepopulation des Asiatischen Löwen beitragen. Unser neues Löwenmännchen ist ein wichtiger Schritt dazu; wir stellen Ihnen den Kater vor. Daneben haben wir weitere News und wie immer Ideen und Tipps für Ihren nächsten Zoobesuch.
Ein Zoobesuch über die Festtage?
Einzug des Löwenmännchens
Im Grosskatzen-Lebensraum Panthera ist ein neuer Kater eingezogen. Wer er ist, woher er kommt und was seine Aufgabe ist bei uns, erzählen wir hier.
Das Löwenrudel im Lebensraum Panthera ist komplett: Anfang Oktober ist ein Löwenmännchen aus dem Tiergarten Nürnberg zu uns in den Zoo Zürich gekommen. Im Moment erkundet Kater «Jadoo» seinen neuen Lebensraum zwar noch alleine. Doch schon bald soll er mit seinen zukünftigen Partnerinnen «Xallu» und «Xolani» zusammenkommen und mit ihnen für Nachwuchs sorgen. Die «Zürcher» Löwen sollen so zum Erhalt der Reservepopulation der stark bedrohten Asiatischen Löwen beitragen.
Nach seiner Ankunft Anfang Oktober absolvierte Jadoo zunächst die übliche rund vierwöchige Quarantäne. Nun lebt sich der zweijährige Kater in Panthera ein. Bald soll er dann auch mit den Weibchen Xallu und Xolani zusammenkommen – gehört, gerochen und gesehen hat er sie bereits.
Alle drei Löwen haben eine Zuchtempfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms EEP der europäischen Zoovereinigung EAZA. Wie Jadoo haben auch die beiden Weibchen Jahrgang 2023 und sind damit noch jung. Geschlechtsreif werden sie frühestens mit drei Jahren.
Klumpenrisiko
In der Natur gibt es nur noch eine einzige wildlebende Population des Asiatischen Löwens, im indischen Gir-Nationalpark und den angrenzenden Gebieten. Der Bestand dort wird auf etwa 670 Tiere geschätzt.
Die Population im Gir-Nationalpark gilt aktuell als stabil. Weil es nur diese einzige Wildpopulation gibt, reicht aber ein einzelnes unvorhergesehenes Ereignis, um die Art an den Rand der Ausrottung zu drängen.
«Umso wichtiger ist es, dass wir nun eine junge Zuchtgruppe im Zoo Zürich haben und so zum Erhalt der stark bedrohten Art beitragen können», sagt Zoodirektor Severin Dressen.