Beim Wichteln geht es darum, einem Bekannten eine kleine Freude zu bereiten und sich auf die schönsten Tage des Jahres einzustimmen.
Dafür setzt sich die Wichtelgruppe zusammen, stellt die Rahmenbedingungen auf und legt per Auslosung fest, wer wen beschenken darf. Die Übergabe der Präsente stellt den Höhepunkt der Tradition dar.
Eine Alternative zu traditionellen Geschenken
Das Wichteln bietet viele Vorteile
Wenn Sie einen großen Freundeskreis haben, dann hilft Ihnen das Wichteln die Ausgaben für die Weihnachtsgeschenke überschaubar zu halten.
Die Grundidee des Wichtelns ist, dass jedes Mitglied der Gruppe ein Geschenk kaufen muss und ein Geschenk erhält.
Da die Verlosung der Namen anonym verläuft, sind alle Teilnehmer gleichgestellt, und es bilden sich keine Cliquen.
Die Auswahl der Geschenke gestaltet sich deutlich stressfreier für die Familie, da beim Wichteln der Spaß und die Kreativität im Vordergrund stehen.
Es dürfen auch Spaßgeschenke sein, je nachdem welche Person man beschenken darf.
Was sollten Sie beim Wichteln vermeiden?
Das Wichteln ist ein fröhlicher Brauch, der viele spezielle Varianten wie das Schrottwichteln oder das Ekelwichteln kennt. Die Namen lassen es auf den ersten Blick nicht vermuten, doch stehen hier der Spaß am Schenken und die besinnliche Weihnachtszeit im Vordergrund.
Achten Sie darauf, dass Ihre Geschenke nicht die Grenze des guten Geschmacks überschreiten.
Wählen Sie Überraschungen unter dem Gesichtspunkt aus, dass der Beschenkte beim Öffnen gerne lachen oder verwirrt gucken darf, jedoch sollte er sich nicht angegriffen fühlen.
Verzichten Sie auf Artikel für die Körperhygiene, wenn Sie z.B. ein Wichtelgeschenk für einen Arbeitskollegen aussuchen.
Auch Dinge mit zweideutiger Botschaft; wie rote Rosen oder unansehnliche Gegenstände sind beim Wichteln im Büro tabu.
Im Laufe der Jahre haben sich verschiedene Wichtelvarianten entwickelt. Sie alle basieren auf der Grundregel, dass jeder Teilnehmer ein Geschenk bekommt und niemand leer ausgeht. Manche dieser Varianten eignen sich für das Büro und Ihre Arbeitskollegen, andere sind für den engsten Freundeskreis oder die Familie bestimmt.
Wo kommt das Wichteln her?
«Heimliche Geschenke für liebe Menschen» - so der Grundsatz.
Der Wichtel ist eine Gestalt aus den nordischen Sagen, der, ohne dass die Menschen ihn bemerken, gute Taten vollbringt.
Ebenfalls aus den skandinavischen Ländern stammt die Tradition des «Julklapp».
«Jul» steht für das Fest der Wintersonnenwende, während «klapp» mit «klopfen» übersetzt wird.
Dahinter verbirgt sich eine Tradition, bei der Unbekannte während der Vorweihnachtszeit an einem Zimmer anklopfen, und unerkannt ein Geschenk hineinwerfen.
Traditionell enthält das Geschenk ein Gedicht, das Hinweise auf die Person liefert, für die das Präsent gedacht ist.
Zu Beginn des Wichtel-Brauchs wurde das Geschenk der Zielperson heimlich zugesteckt.
Heutzutage stellt das Verteilen innerhalb der Wichtelgruppe den ersehnten Höhepunkt der Tradition dar.
Das Wichteln ist international bekannt und beliebt
In Amerika und England erhält jeder Teilnehmer einen «Secret Santa», während die Spanier von einem «amigo secreto» beschenkt werden. In bestimmten Regionen Österreichs sind die «Engerl und Bengerl» bekannt und auf den sonnigen Philippinen stehen die «Monito-monita» im Mittelpunkt der Tradition.
Die Regeln unterscheiden sich in den regionalen Bräuchen, doch das Beschenken und die Freude am Gutes tun stehen überall im Vordergrund.
Wie funktioniert das Wichteln?
Die Rahmenbedingungen müssen geklärt sein.
Dazu gehört die Preisgrenze (traditionell werden für das Wichteln fünf bis fünfzehn Euro eingeplant) für gekaufte Geschenke und das Datum, an dem die Geschenke übergeben werden. Das Wichteln ist eine geheime Tätigkeit.
Sie verraten niemandem für wen Sie ein Geschenk besorgen. Die Geschenke werden ansehnlich verpackt und sollten unauffällig an einem zuvor bestimmten Ort abgelegt werden. Jeder Teilnehmer, der ein Geschenk besorgt, bekommt ein Geschenk zugeteilt. Ist ein Gruppenmitglied verhindert, sollte für dessen Zielperson ein Ersatzgeschenk bereitstehen.
Es ist wichtig, dass alle Beteiligten den geplanten Ablauf kennen. Im Vorfeld setzt sich die Gruppe zusammen und legt gemeinsam den Tag fest, an dem das Wichteln stattfinden wird.
Die Wichtel-Partner werden ausgelost
Die einfache Variante ist das traditionelle Ziehen eines Zettels mit dem Namen, allerdings ist bei kleinen Gruppen die Chance groß, den eigenen Namen zu ziehen. In der Familie kann dann einfach nochmals gezogen werden.
Für Bürokollegen oder gute Freunde eignen sich verschiedene Online-Seiten, auf denen Zufallslisten erstellt werden. Sie erhalten den Namen Ihres Wichtelopfers per Email.
Wie werden die Geschenke übergeben?
Das größte Geheimnis beim Wichteln ist die Identität des Schenkenden.
Viele Wichtelgruppen verzichten darauf, diese einfach so preiszugeben und setzen auf eine anonyme Verteilung der Präsente. Sie werden entweder in einem Raum gesammelt, in einen Sack gesteckt oder tauchen überraschend auf dem Arbeitsplatz oder in der Jackentasche des Empfängers auf.
Achten Sie beim Beschriften des Anhängers darauf, dass Ihr Wichtelopfer Ihre Handschrift nicht erkennen kann.
Wichtelgeschenke nicht austauschen
Wichtelgeschenke dürfen nach den Spielen auf keinen Fall mit anderen Teilnehmern getauscht werden. Auch darf niemand in der Gruppe sich ausgeschlossen fühlen. Halten Sie sich bei der Wahl Ihres Geschenks an die vereinbarten Bedingungen und sorgen Sie dafür, dass alle Beteiligten Ihr Geschenk in positiver Erinnerung behalten.
Das Wichteln sollte nicht in Stress ausarten, hier steht der Spaß im Vordergrund.
Die richtige Auswahl des Geschenkes kann im ersten Moment zu einer Herausforderung werden, doch lassen Sie sich von der umfangreichen Auswahl auch im Internet inspirieren, und machen Sie einem besonderen Menschen eine Freude, an die er sich lange erinnern wird.