Peru ist in einer existenzbedrohenden Krise, und Gisella Boullosas Herz schlägt für die Ärmsten in ihrem Heimatland. Ihre Tochter und HSG-Studentin Bianca fühlt mit und will die Erkenntnisse aus dem Wirtschaftsstudium gleich umsetzen: Sie baut die Accessoire-Marke «Faboullama» auf und will damit alleinerziehenden Müttern in dem südamerikanischen Land mit riesiger Arbeitslosigkeit einen fairen Verdienst ermöglichen.
Auf die Idee kam Bianca Kämpfer Boullosa aus Herrliberg, weil sie ein Faible für schöne Vintage-Taschen hat und diese mit einzigartigen Accessoires zieren wollte. Gedacht, getan: Die Wirtschaftsstudentin an der Universität HSG in St.Gallen machte gleich ihr erstes Startup-Unternehmen daraus und konnte ihre Mutter dafür begeistern und die beiden gründeten ihre Accessoire-Marke «Faboullama»: Das ist eine Wortkreation aus dem Familiennamen der Mutter und Lama, sowie eine Wortspielerei mit dem englischen Wort «fabulous», was gleich viel bedeutet fabelhaft oder sagenhaft.
Karitativ und kreativ
Das Lama, das «Königstier» der peruanischen Berge, wie es die beiden nennen, hat es ihnen angetan: einerseits, weil die Peruaner generell eine enge Beziehung zu diesem Tier haben, andererseits, weil «es so elegant und herzig ist. Daher anerbot es sich geradezu, das Lama als Accessoire kreativ umzusetzen», schwärmt Bianca. Die karitative Ader von Gisella Boullosa und die gute Vernetzung in ihrem Heimatland machte es den beiden leicht, einen guten Ansatz für ihr Geschäftsmodell zu finden. Ein- oder zweimal im Jahr besuchen sie ihr Heimatland.
Weihnachtsfeier für Strassenkinder
Während ihrer Besuche wurde Gisella Boullosa auch immer wieder mit den erbärmlichen und gefährlichen Umständen der Ärmsten konfrontiert. Vor einem Jahr organisierte sie in Pamplona, einem der ärmsten Viertel der Landeshauptstadt Lima, eine Weihnachtsfeier. Dank einer Bekannten, die sich dort um Strassenkinder sorgt, war sie auch gewiss, dass die Geschenke und Kleider, die sie bei Freunden sammelte, wirklich dort ankamen, wo sie gebraucht wurden.