Herr Markus Brändle, Leiter vom Seniorenzentrum im Toggenburg, Bütschwil gab uns Antworten auf unsere Fragen.
Wie sieht es bei Ihnen momentan in Ihren Heimen aus betreffend der Corona Pandemie?
- Seit 10.12.2020 hat es bei den Bewohnenden keine neuen positiven COVID-19-Testergebnisse mehr gegeben. Im Seniorenzentrum Solino Bütschwil gelten jedoch nach wir vor besondere Schutzmassnahmen und Besuchseinschränkungen.
Haben Sie viele kranke Menschen?
- Aktuell gibt es keine Bewohnenden mit COVID-Symptomen.
Wie geht es den Bewohnern in dieser Situation, in der sie so abgeschirmt von ihren Liebsten sein müssen?
- Aktuell besteht im Solino kein Besuchsverbot. Es bestehen jedoch Besuchseinschränkungen (Beschränkung Anzahl Besuche, Besucher und Besuchszeiten, definierte Besucherzonen und -plätze, nur vorangemeldete Besuche, Einhaltung Schutzmassnahmen usw.). Die Bewohnenden können also im Rahmen dieser Besuchseinschränkungen Besuche empfangen, was auch gut benützt wird.
Haben die Bewohner Fragen zur Situation? Sind sie verunsichert?
- Wir informieren die Bewohnenden regelmässig über die aktuelle Corona-Situation und die erforderlichen Massnahmen mit der Möglichkeit für Fragen zu stellen, Bedenken zu äussern, Anregungen zu machen. Vor dem Erlass neuer Massnahmen machen wir jeweils auch «Stimmungsbilder» bei den Bewohnenden, damit wir nach Möglichkeit entsprechend reagieren können. In diese Prozesse sind auch die Angehörigen involviert.
Können Sie mit Ihrem Personal die viele Arbeit abdecken?
- Im Moment ist die Aufrechterhaltung des Betriebes mit guter Qualität mit dem vorhandenen Personalressourcen möglich.
Wie geht es mit der Impfung? (Im Toggenburg wurde in Kirchberg gestartet, Toggenburg24 berichtete, Wie stark wurde Sonnegrund von der Pandemie getroffen?, Erste Covid-19-Impfungen in Kirchberg erfolgt)
- Die erste Impfung hat im Solino bereits am 11. Januar 2021 im Rahmen der vom Kanton koordinierten Impfaktionen stattgefunden. Dabei haben sich drei Viertel der Bewohnenden und knapp ein Drittel der zur Impfung zugelassenen Mitarbeitenden impfen lassen. Die zweite notwendige Impfung ist am 15. Februar 2021 geplant.
Warten Sie als Alters- und Pflegeheim noch auf Impftermine?
- Nein
Wenn Sie schon impfen konnten, wie geht es den Altersbewohnern, die sich impfen liessen? Hatten Sie Nebenwirkungen? Fühlen sie sich jetzt sicher?
- Es wurden keine ausserordentlichen Impf-Nebenwirkungen festgestellt bzw. gemeldet, weder bei den Bewohnenden, noch bei den Mitarbeitenden. Die volle Impfwirkung ergibt sich erst einige Tage nach der zweiten Impfung. Somit besteht im Moment noch keine Sicherheit und alle Schutzmassnahmen müssen weiterhin eingehalten werden.
Zu guter Letzt; wie sehen Sie die Zukunft der Alters- und Pflegeheime in Bezug auf die Besuchsregelung, auf Ihre ganze Organisation? Wird es Veränderungen in der Pflege älterer Menschen geben?
- Im Moment ist eine Prognose für die zukünftigen Schutzmassnahmen und Besucherregelungen sehr schwierig. Wir alle hoffen auf baldige Schritte zurück zur Normalität. Die Realität und die Vorbehalte im Zusammenhang mit den neuen Virusvarianten lassen jedoch eine noch längerfristige Auseinandersetzung mit dieser Pandemie erahnen. Diese Pandemie wird jedoch sicher Spuren hinterlassen betreffend der zukünftigen Pflege und Betreuung von betagten Personen in stationären Einrichtungen.
Wir danken Herrn Markus Brändle, Leiter vom Seniorenzentrum Solino ganz herzlich für die Beantwortung unserer Fragen.