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07.03.2021
02.03.2021 11:59 Uhr

Am 8. März ist Internationaler Tag der Frau

Internationaler Frauentag, 8. März 2021
Internationaler Frauentag, 8. März 2021 Bild: toggenburg24/Web/freie Nutzung
Aufgrund der aktuellen Lage findet dieses Jahr leider kein Event vom Frauenverein in Ganterschwil zum Tag der Frau statt. Doch der Frauentag ist nicht unbedeutend.

Der Internationale Frauentag, Weltfrauentag, internationaler Frauenkampftag oder kurz Frauentag ist ein Welttag, der am 8. März begangen wird. Er entstand als Initiative sozialistischer Organisationen in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg im Kampf um die Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen sowie die Emanzipation von Arbeiterinnen und fand erstmals am 19. März 1911 statt.

Seit 1921 jährlich gefeiert

Seit 1921 wird er jährlich am 8. März gefeiert. Die Vereinten Nationen (UN) wählten dieses Datum 1975 im Internationalen Jahr der Frau zum «Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden» und richteten erstmals dazu am 8. März eine Feier aus.

Mitte 1975 wurde dann in Mexiko-Stadt die erste UN-Weltfrauenkonferenz abgehalten und es folgte die «UN-Dekade der Frau» (1976–1985).

Idee einer deutschen Frau

Die deutsche Sozialistin Clara Zetkin (1857–1933) schlug auf der Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz am 27. August 1910 in Kopenhagen die Einführung eines internationalen Frauentages vor, ohne jedoch ein bestimmtes Datum zu bevorzugen. Die Idee dazu kam aus den USA. 

Sozialistinnen setzten sich ein

Der erste Frauentag fand am 28. Februar 1909 in den USA statt und war ein Erfolg.

Die Idee, diese Form des Protestes zu wiederholen, war schnell geboren, und so kam es auch 1910 im Februar zu nordamerikanischen Frauendemonstrationen für das Wahlrecht. Während die US-Amerikanerin May Wood Simons die Idee zu einem solchen Tag nach Kopenhagen brachte, waren es die deutschen Sozialistinnen Clara Zetkin und Käte Duncker, die sich auf dem Treffen in Kopenhagen für den Frauentag einsetzten und den Beschluss forcierten.

«Im Einvernehmen mit den klassenbewussten politischen und gewerkschaftlichen Organisationen des Proletariats in ihrem Lande veranstalten die sozialistischen Frauen aller Länder jedes Jahr einen Frauentag, der in erster Linie der Agitation für das Frauenwahlrecht dient. Der Frauentag muss einen internationalen Charakter tragen und ist sorgfältig vorzubereiten.»
Clara Zetkin und Käte Duncker

Aktionstag gegen den Krieg

Nach 1913 dauerte es fünf Jahre bis der Internationale Frauentag seinen Platz in der sozialistischen Bewegung gefunden hatte und zu einem wichtigen Teil der Propaganda- und Aufklärungsarbeit der Partei geworden war.

Durch den Ersten Weltkrieg kam es zu einer Veränderung des Themas. Nicht mehr der Kampf um das weibliche Wahlrecht stand im Zentrum, vielmehr entstand ein Aktionstag gegen den Krieg. Geduldet war er dazumal jedoch nicht und musste in die Illegalität gehen.

Internationaler Frauentag in Petrograd (heute Sankt Petersburg) 1917 Bild: toggenburg24/Web/freie Nutzung

Februarrevolution ausgelöst

1917 war ein entscheidendes Jahr. Am 8. März 1917 – nach dem damals in Russland verwendeten julianischen Kalender der 23. Februar – streikten in Petrograd die Bewohnerinnen der armen Stadtviertel auf der Wyborger Seite. Arbeiterinnen, die Ehefrauen von Soldaten und erstmals auch Bäuerinnen gingen gemeinsam auf die Straße und lösten so die Februarrevolution aus.

Internationaler Gedenktag eingeführt

Zu Ehren der Rolle der Frauen in der Revolution wurde auf der Zweiten Internationalen Konferenz kommunistischer Frauen 1921 in Moskau auf Vorschlag der bulgarischen Delegation der 8. März als internationaler Gedenktag eingeführt.

Patricia Rutz, toggenburg24/Frauenverein Ganterschwil