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Kolumne
03.07.2021

Mundart-Kolumne Hoppsanggale

Susan Osterwlder-Brändle.
Susan Osterwlder-Brändle.
Susan Osterwalder-Brändle erforschte während Jahren den St.Galler Dialekt. Mit «Hopp Sanggale!» entstand ein Werk mit rund 3000 Mundartbegriffen und Redensarten, die zum Teil schon in Vergessenheit geraten sind. Auf stgallen24 leben sie wieder auf.

Es ist schon erstaunlich, wie viele Schimpfwörter für weibliche Personen sich in der Recherche für HOPP SANGGALE! finden liessen. Ich werde zu gegebener Zeit sicher noch darauf zurückkommen. Ein ziemlich heftiges und durchaus urchiges Schimpfwort, mit welchem wohl keine weibliche Person gerne bezeichnet wird, ist das «Chlepfschitt».

Mit«Chlepfschitt» wurden und werden auch heute noch weibliche Personen bezeichnet, die umgangssprachlich «Haare auf den Zähnen» haben sollen. Kräftig gebaut, laut und äusserst bestimmt im Auftreten – so stellte man sich ein«Chlepfschitt» vor.

Ein in seiner Art abwertender Begriff übrigens, welcher ursprünglich aus der Soldatensprache stammt und der im früheren Militäralltag für ein «Gewehr» stand. Übrigens hört man auch heute noch mitunter «Da isch aber e rechts Gwehr!»

für Frauen, die stark und laut im Auftreten sind. Zudem bezeichnete man z.B.«Trinkernasen» als eigentliche «Chlepfschitter».«Dä hät aber ä rechts Chlepfschitt.» Na dann, Prost!

Zur Autorin     

Die Ostschweizer Publizistin und Kunstschaffende Susan Osterwalder-Brändle landete mit ihrem dritten Buch, dem 1.St.Galler Mundartwörterbuch «Hopp Sanggale!» einen Sachbuch-Bestseller. Die ehemalige TV-Frau und Therapeutin widmet sich heute vor allem ihrer analogen und digitalen Kunst in der eigenen Galerie in Oberuzwil, sowie ihren publizistischen Projekten. Für stgallen24 erklärt Susan Osterwalder-Brändle regelmässig einen Mundartbegriff oder eine Redensart, verbunden mit kleinen Geschichten zum Schmunzeln.

Susan Osterwalder-Brändle, stgallen24-Kolumnistin