Home-Office, keine Ausgangsmöglichkeiten, finanzielle Sorgen und zwei Lockdowns: Das Corona-Jahr war eine Zereissprobe für viele Beziehungen und so gingen selbst Experten davon aus, dass die Anzahl der Scheidungen explodieren könnte. Das Bundesamt für Statistik publiziert nun aber Zahlen, die das Gegenteil beweisen.
Scheidungen und Heiraten zurückgegangen
Im Jahre 2020 wurden 2'343 Ehen geschlossen, rund 180 weniger als im Vorjahr. Auf 1'000 Einwohner kommen 4,6 Heiraten, das ist mehr als im gesamtschweizerischen Durchschnitt (4,1). Für drei Viertel der Paare war es die erste Eheschliessung, die Frau war dabei im Schnitt 29,8 Jahre alt, der Mann 32 Jahre.
Die Zahl der Ehescheidungen ging um 49 Fälle zurück. Im Jahr 2020 wurden 927 Ehen aufgelöst, das sind 1,8 Scheidungen pro 1000 Einwohner (Gesamtschweiz 1,9). Knapp ein Fünftel der Ehen dauerte weniger als sechs Jahre. Die Unterschiede zwischen den Gemeinden finden Sie auf dieser Karte.
Mehr Todesfälle und leicht mehr Geburten
Weiter hat das Pandemie-Jahr verschiedene demografischen Ereignisse in der Schweiz beeinflusst. So hat sich der Geburtenüberschuss, d.h. die Differenz zwischen Geburten und Todesfällen im Vergleich zum Vorjahr von 1'222 auf 578 Personen halbiert.
Dieser Rückgang ist mehrheitlich auf die höhere Anzahl Todesfälle zurückzuführen. So starben im Jahr 2020 4'767 Personen, im Vorjahr waren es noch 4'047. Die Zahl der Todesfälle liegt bei 7,9 Personen pro 1'000 Einwohner der mittleren Wohnbevölkerung. Dies entspricht auch dem gesamtschweizerischen Durchschnitt. Die Unterschiede zwischen den Gemeinden sind auf dieser Karte dargestellt. Im Kanton St.Gallen nahmen die Todesfälle – anders als in der Gesamtschweiz – bei den Frauen stärker zu (+ 21%) als bei den Männern (+15%).
Im Jahr 2020 gebaren im Kanton St.Gallen wohnhafte Frauen 5'345 Kinder. Dies sind 76 Kinder mehr als im Vorjahr. Durchschnittlich waren erstgebärende Frauen bei der Geburt 30,5 Jahre alt. Damit hat sich dieser Durchschnittswert gegenüber dem Vorjahr um weitere 0,2 Jahre erhöht.