Wer kennt sie nicht, die «Powerpoint-Schlachten» mit Folien voll kleingedrucktem Text und quälend langfädigen mündlichen Ausführungen dazu? 2003 entwickelte das in Tokio ansässige Architektenduo Astrid Klein und Mark Dytham nach dem Motto «weniger reden, mehr zeigen» ein Präsentationsformat, das hier Abhilfe schaffen soll: Die Präsentation ist auf 20 Folien beschränkt, die jeweils nach 20 Sekunden automatisch zur nächsten wechseln und das Gesagte mit starken Bildern unterstützen. So strukturiert, kommt in den 6 Minuten und 40 Sekunden des «Geplauders» (so die wörtliche Übersetzung von «Pecha Kucha») garantiert keine Langeweile auf.
Idee kommt gut an
Die PechaKucha Night sollte von Beginn weg jungen Kreativen die Möglichkeit geben, sich zu treffen, ihre Arbeiten zu zeigen und Ideen auszutauschen. Das Konzept kam an und verbreitete sich rasch über die ganze Welt. Mittlerweile werden offizielle PechaKucha Nights als Non-Profit Veranstaltungen in über 1200 Städten rund um den Globus abgehalten, organisiert von lokalen Teams.
«I had a dream» für Zukunftsvisionen
Eine PechaKucha Night kann als klassische «Open Mic» Veranstaltung ohne thematische Eingrenzung gestaltet sein oder unter einem Motto stehen. Coworking-Betreiber Claudius Krucker, der die PechaKucha Night nach St.Gallen bringt, hat sich für letzteres entschieden: «Mit ‹I had a dream› wollen wir den Fächer öffnen für eine grosse Bandbreite von Zukunftsvisionen.Ob für Einzelne, Familien oder Hausgemeinschaften, ob für Quartiere oder Städte, ob für ganze Regionen oder die Welt: Es ist genau die Vielfalt der Ideen, die dazu beiträgt, dass eine PechaKucha Night für alle inspirierend wird.»
Auch bezüglich der Disziplinen will Claudius Krucker keine Einschränkungen vorgeben: «Es können physische oder virtuelle Produkte sein, neue Technologien, architektonische oder städtebauliche Lösungen, gesellschaftliche Themen oder ganz andere Aspekte, an die wir selber noch nicht gedacht haben.» Und er will damit nicht nur ein Publikum aus der Kreativwirtschaft ansprechen, sondern «alle, die die Zukunft mitgestalten möchten».
Mit Pecha-Kucha den Blick nach vorne
Also doch wieder eine Corona-Veranstaltung? Claudius Krucker verneint: «Wir möchten mit einer Pecha-Kucha Night starten, die nach vorne blickt – dabei dürfen natürlich Erfahrungen aus der Pandemiezeit mit einfliessen, Covid-19 soll aber für einmal nicht im Mittelpunkt stehen». So geht der Aufruf an alle, die ihre Ideen und Träume für die Welt von morgen mit anderen teilen wollen.