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Kultur
10.07.2021

Jubiläum: 175 Jahre Naturmuseum

175  Tage – 175 Objekte der Sammlung online.
175 Tage – 175 Objekte der Sammlung online. Bild: zVg
Anlässlich des 175. Geburtstags des Naturmuseums St.Gallen beginnt ab heute ein täglicher virtueller Einblick in die reichhaltige Museumssammlung.

Das Naturmuseum feiert dieses Jahr seinen 175. Geburtstag. Als grosses Geschenk wächst während 175 Tagen – bis zum Ende des Jubiläumsjahres – eine Online-Sammlung mit Objekten aus unseren acht Sammlungsbereichen auf der Website heran.

So lassen sich die grössten Schätze der insgesamt rund 350'000 Natur-Objekte umfassenden Museums-sammlung Stück für Stück virtuell entdecken. Neben vielen Tierpräparaten sind dies zahlreiche gepresste Pflanzen, aber auch Gesteine und Fossilien. Viele davon gelangten schon vor über 100 Jahren in den Besitz des Museums.

Tag für Tag ein neues Objekt

In den unterirdischen Sammlungsräumen des Naturmuseums lagert eine grosse Fülle an wissenschaftlich und kulturgeschichtlich bedeutendem Material. Es ist in mehrere Sammlungsbereiche gegliedert, wovon acht in der Online-Sammlung präsent sein werden: Säugetiere, Vögel, Wirbellose, Pflanzen, Paläontologie, Archäozoologie, Mineralien und Geologie.

Entsprechend werden auf der Website des Naturmuseums ab 10. Juli 2021 aus diesen acht Bereichen täglich neue Objekte mit ihrer Sammlungsgeschichte zu entdecken sein. Der Schwerpunkt liegt auf Objekten der heimischen Flora und Fauna, die von lokalen Sammlerinnen und Sammlern entdeckt und dem Naturmuseum übergeben wurden. Darunter sind Objekte wie der Knochen eines Höhlenpanthers (Panthera pardus spelaea) aus dem Drachenloch, der Teil des gefundenen Materials der Grabungen zwischen 1917 bis 1923 von Emil Bächler ist. Aber auch spezielle Ausprägungen von Tieren, wie die beiden Albino-Maulwürfe (Talpa europaea) oder der einzige Nachweis einer Alpenwaldmaus (Apodemus alpicola) im Kanton St.Gallen aus dem Jahr 2017 werden vorgestellt.

Die Mona Lisas der Natur

Im Bereich der Pflanzen ist unter anderem die Mona Lisa der St.Galler Pflanzenwelt zu sehen: die Strauchbirke oder Niedrige Birke (Betula humilis). Als schweizweit einziges Exemplar steht sie am Stadtrand von St.Gallen als Relikt aus der Eiszeit. Keine Sammlung ohne Sammlerinnen und Sammler – auch ihre Geschichten sollen erzählt werden. So ist zum Beispiel die Pflanzenpresse von Pfarrer Georg Kaspar Zollikofer (1816 – 1895) zu sehen, die dem passionierten Pflanzensammler wertvolle Dienste leistete.

Sammlungsarbeit sichtbar machen

Eine grosse Objektanzahl ist in der Sammlung der wirbellosen Tiere enthalten. Online zu bestaunen wird unter anderem die in der Schweiz endemische Schweizer Goldschrecke (Podismopsis keisti) sein. Ihre Erst-Entdeckung Ende der 1980er-Jahre durch Bruno und Lotti Keist war eine grosse Überraschung.

Ebenso gehören Mineralien und Gesteine zur Sammlung des Naturmuseums, wie zum Beispiel eine ungewöhnliche Calcit-Stufe aus der Wolfjos-Kluft bei Vättis im Taminatal. Nicht aus der Region stammt ein Stück des Meteoriten von Tscheljabinsk, der im Februar 2013 in der Region der russischen Stadt Tscheljabinsk niederging.

Dieses Sammlungsstück ist erst seit Kurzem Teil der Museumssammlung, die laufend erweitert wird. Unter den Objekten des Tages wird es auch überraschende Fundstücke wie den Zahn eines Makohais (Oxyrhina hastalis) aus Staad (SG) geben. Diese Gattung kommt bis heute vor, allerdings schon längst nicht mehr in unserer Region. Vor rund 20 Millionen Jahren, als von Osten her ein Meeresarm in unsere Region eindrang, tummelten sich in dessen Wasser neben Delfinen und Schildkröten auch viele Haiarten. Mehr Geschichten mit Biss folgen ab morgen jeden Tag auf www.naturmuseumsg.ch

mik/pd/Toggenburg24