Mit seinem preisgekrönten Film «Breaking the Waves» sorgte Lars von Trier 1996 für Furore. Darin erzählt er die Geschichte einer tiefreligiösen, traumatisierten, jungen Frau in einer unmöglichen Situation: Aus Liebe zu ihrem querschnittsgelähmten Mann Jan kommt Bess dessen ungeheuerlicher Forderung nach und schläft mit anderen Männern – im Glauben, ihren Mann damit zu retten. 20 Jahre nach dem Film wurde in Philadelphia die Opernversion des Stoffes erstmals aufgeführt.
Eigene Erfahrungen im Hinterkopf
«Mit einer hoch emotionalen Tonsprache und sinnlichen Klängen zeichnet die US-amerikanische Komponistin und Grammy-Gewinnerin Missy Mazzoli darin das facettenreiche Porträt einer Antiheldin, die aus Selbstlosigkeit zum Opfer einer isolierten, dysfunktionalen Gesellschaft wird», heisst es in der Medienmitteilung.
Während der Kompositionsarbeit habe sie stets die Erfahrungen im Hinterkopf gehabt, die sie als Frau mit Be- und Verurteilungen gemacht habe, sagt Missy Mazzoli. Deshalb gehe es auch musikalisch um eine Frau, die ständig mit allen Meinungen der Gesellschaft konfrontiert wird: «In der Musik gibt es diesen Kontrast von Solostimme und anderen hereinbrechenden Elementen. Bess wird ständig vom Chor unterbrochen, ihre Mutter kommt hinzu, singt in einer tieferen Lage – ein Einschnitt in Bess' unbeschwerte Verträumtheit.»