Sonnenschein, feines Bier und viel gute Laune. Am Samstag lud die Brauerei Schützengarten zum zweiten Hopfenzupfer-Fest ein. Die Luft roch herrlich würzig und es herrschte emsige Betriebsamkeit. Über 70 geladene Bierliebhaber fühlten sich einen Nachmittag lang in frühere Zeiten zurückversetzt, als man noch ohne technische Hilfsmittel auskommen musste. Die Helfer zupften den frisch geernteten Hopfen von Hand, kamen dabei miteinander ins Gespräch und konnten einen Blick hinter die Kulissen der Brauerei werfen.
«Der Hopfen ist die Seele des Bieres»
Richard Reinart ist beim Hopfenzupfen einer der wichtigsten Leute. Der technische Direktor der Brauerei Schützengarten erzählte allerlei Wissenswertes über das grüne Gold und dessen Weiterverarbeitung: «Der Hopfen ist die Seele des Bieres und wird schon seit hunderten von Jahren verwendet», sagte Reinart. Die damals mühsame Tätigkeit bestand darin, die Blüten der Hopfenpflanze zu trennen. Mittlerweile geschieht das zwar maschinell, doch für das Hopfenzupfer-Bier lässt man dieses traditionelle Handwerk wieder aufleben.
Überdurchschnittlich gute Ernte
Geerntet wurden die rund sieben Meter hohen Hopfenranken gleichentags im zürcherischen Unterstammheim. Dabei darf keine Zeit verloren gehen. Die Verarbeitung muss in den ersten Stunden nach der Ernte erfolgen. «Die Ernte in diesem Jahr ist überdurchschnittlich gut. Die Ranken haben viele Dolden dran und sind schön gesund. Das freut die Hopfenbauer und Bierbrauer gleichermassen», sagte der Hopfenbauer Markus Reutimann. Der grüne Hopfen ist eine der wichtigsten Zutaten des Biers und gibt dem Getränk seinen Geschmack.
Die Hupfenzupfer setzten die frisch gezupften Blüten anschliessend dem Sud zu und konnten mitverfolgen, wie das Bier im Sudkessel eingebraut wurde. «So ein Fest ist eine super Idee. Man erhält einen faszinierenden Einblick in die Bierproduktion», sagte Markus Bänziger, Direktor der IHK St. Gallen/Appenzell.
Auch sonst stimmte alles am Hopfenzupfer-Fest der Brauerei Schützengarten. Nach getaner Arbeit munde ein frisch gezapftes Schüga hervorragend und die Helfer stärkten sich mit Wurst vom Grill, so die Brauerei. Dabei gab es einiges zu erzählen, wie früher eben, als das Hopfenzupfen in ein geselliges Erlebnis verwandelt wurde. So hatte der Anlass einen Zauber in sich, dem man sich nicht entziehen konnte. Im November ist dann das Hopfenzupfer-Bier aus dem Hause Schützengarten bereit für die Verkostung.