Saul – Eine Geschichte von Macht, Missgunst, oder eben doch: Liebe
von Philipp Stoffel-Dabrowski
Am Anfang ist alles in Ordnung: David, Sieger über die Philister, wird frenetisch bejubelt, Saul freut sich (noch) mit ihm, doch alsbald wächst in ihm die Eifersucht. Saul unternimmt einen Mordversuch, schickt ihn erneut in den Krieg (in der Hoffnung, er werde dort getötet), beauftragt seinen Sohn mit dem Freundesmord. All dies kann David nichts anhaben, er siegt und siegt, wo er auch hinkommt und auch in der Liebe. Saul dagegen verliert zusehends die Fassung und ordert zuletzt obskure mystische Unterstützung bei einer Hexe. Letztlich siegt das Schöne und Gute, die Liebe eben.
Spannender Krimi nach verrückter Zeit
Ein wahrhaft spannender Krimi, den Cantores Corde in diesem Jahr, in diesem verrückten Jahr nach einem noch verrückteren 2020, zur Aufführung bringen: Eine Geschichte also über die etwas andere «Corona». Sie können sich vorstellen, dass die Musik der Handlung in jeglicher Hinsicht ebenbürtig ist. Rauschende Chöre, heldenhafte Arien, berückende Seufzer, unterhaltsame Rezitative und instrumentale Exzesse machen Saul zu einem Ereignis erster Güte. Anders als in den gleichzeitig entstandenen Opern bewegt er sich wieder stärker in chorischen Dimensionen.
Jubiläumsprogramm als Doppelkonzert
Damit die Dinge dieses dreistündigen Werks nicht aus den Fugen geraten, servieren Ihnen Cantores das Jubiläumsprogramm zum 30-jährigen Bestehen jeweils an zwei aufeinanderfolgenden Tagen zur
homöopathischen, musikalischen Verdauung in der Hoffnung auf möglichst zahlreiche Doppelkonzertbesucherinnen und -besucher.