Am Freitag nach der Olma konnte der Schweizer KMU-Tag – als erster Grossevent nach dem coronabedingten Unterbruch auf dem Messeareal – gut 1000 Unternehmer und KMU-Führungskräfte begrüssen. Das bereits für 2020 vorgesehene Tagungsthema: «KMU und Überraschungen – Knall auf Fall!» mit der Frage nach einem «New Different» erhielt nach der Verschiebung um ein Jahr unverhofft zusätzliche Aktualität.
Aktiv in neue Ära starten
Gastgeber Tobi Wolf vom Schweizerischen Institut für Klein- und Mittelunternehmen an der Universität St.Gallen (KMU-HSG) stellte zu Beginn die Resultate der diesjährigen KMU-Tag-Studie vor, an der rund 450 KMU-Führungskräfte und -Inhaber teilnahmen. Die Befragung zeigt: Rund 60 Prozent der Antwortenden wollen den Wendepunkt, an dem Wirtschaft, Gesellschaft und damit ihre Unternehmen stehen, nutzen, um in eine neue Ära aufzubrechen. Dank Agilität, Neugier und Lust am Neuen sind sie gut dafür gerüstet, mit Überraschungen umzugehen.
Weitere rund 25 Prozent wollen sich anpassen an ein «New Different». Zu dieser neuen Realität gehören etwa eine gewisse Deglobalisierung und ein Boom der Regionalität ebenso wie die Möglichkeit, neue Geschäftsmodelle zu kreieren.
Flexibilität, Freunde, Fusionen
Der ganze Tag gab Einblick in verschiedene Rezepte, mit denen Unternehmer auf neue Umstände reagieren.
Vormittags plädierten Konrad Hummler, Gründer des St.Galler Thinktanks M1AG, und Christian Jott Jenny, Kulturveranstalter und St.Moritzer Gemeindepräsident, im Umgang mit Risiken je aus ihrer Sicht für 3F: Flexibilität, Freunde und, so Jott Jenny, «Vielfalt trotz Fusion». Beide platzierten auch je einen Appell: Hummler für die Bedeutung von Zeit und menschlicher Interaktion, Jott Jenny für das Kleinunternehmertum der meisten Schweizer Kulturschaffenden.
Kaspar& gewinnt Startup-Pitch
Zum zweiten Mal nach 2019 präsentierten sich in einer «Inspiration Session» nach der Mittagspause Startups in je 8-minütigen Pitches.
Dieses Jahr stellten sich drei Startups dem Publikumsvoting: Andreas Brenner von Avrios, Jan-Philip Schade mit Kaspar& und Sandra Tobler von Futurae Technologies AG. Der Gewinner dieses Votings, Jan-Philipp Schade mit Kaspar&, und die beiden anderen Pitch-Teilnehmer erhielten von Sponsor Frischknecht Juwelier je einen Chronographen von Porsche Design.
Der vorgesehene vierte Teilnehmer, Marc Schlegel von lizza.de, wurde nach dem Voting aus Griechenland zugeschaltet und inspirierte das Publikum mit seiner Geschichte: Er und sein Mitgründer haben ihr rasch gewachsenes Unternehmen inzwischen bereits erfolgreich für die weitere Entwicklung verkauft. Die beiden Unternehmer sehen sich selbst mehr als Gründer denn als Manager.