13 Menschen haben sich in diesem Jahr beworben. Fünf von ihnen wurden ausgewählt. Die Kriterien ändern sich von Jahr zu Jahr, in diesem Jahr erhielten beispielsweise jüngere Bewerbungen den Vorzug. Vier der fünf Teilnehmer sind noch erwerbstätig. 2022 zog eine reine Frauengruppe ein, 2023 waren es fünf Männer.
Verantwortlich für das Wiborada-Projekt ist Hildegard Aepli. Die 60-jährige Theologin aus Vättis war 2021 die Erste, die eine Woche in der Zelle verbrachte. Ihr Ziel mit dem Projekt ist klar: «Wiborada war die erste Frau der Welt, die heiliggesprochen wurde. Und kaum jemand kennt sie.»
Die Legende von Wiborada
Wer ist also diese Wiborada? Sie wird um das Jahr 900 in eine wohlhabende Familie vom Bodensee geboren. Der Legende nach schwört sie schon in jungen Jahren dem Reichtum ab und entscheidet sich für ein zurückgezogenes, bescheidenes Leben – ohne Fleisch, ohne Alkohol und ohne Ehe.
Mit diesem Lebensstil beeindruckt sie auch Salomon, Bischof von Konstanz und Abt von St.Gallen. Sie zieht in ein kleines Haus neben der Klosterkirche. Ihr Ziel: Inklusin zu werden, also sich in einer Klause einschliessen zu lassen, um ein Leben im Gebet zu führen.