Seit 2016 können die Lachner Störche dank einer fest installierten Livekamera rund um die Uhr beobachtet werden. Das führe aber auch immer zu Diskussionen, «vor allem dann, wenn die Leute Bilder zu sehen bekommen, die sie eigentlich nicht sehen möchten», erklärt Heini Rogenmoser, Lachner Storchenvater und Betreiber der Storchen-Kamera.
Exakt so eine Situation traf Ende letzter Woche ein. Die zwei verbliebenen Jungstörche im Horst sind wegen des nassen und kalten Wetters verendet – kein schöner Anblick.
Die Kamera zu spät abgestellt
Das Drama im Nest wurde von vielen Zuschauern am Bildschirm mitverfolgt. Bei der Gemeinde Lachen gingen deshalb etliche Mails ein; die Leute wollten helfen, die Vögel retten oder beschwerten sich, weil die Kamera nicht abgestellt wurde. «Es wäre wahrscheinlich besser gewesen, wenn ich die Webcam früher ausgeschaltet hätte», bestätigt der Storchenvater.
Er gibt aber zu bedenken, dass es schlussendlich jeder selber in der Hand habe, wie weit er zuschauen möchte. «Das Sterben von Jungtieren ist ein natürlicher Prozess, der nicht vermenschlicht werden soll. Es ist nicht sinnvoll, dass wir eingreifen und diese Störche retten, nur weil das Drama mitverfolgt werden kann.» In der näheren Umgebung befinden sich über 70 Horste, wo ebenfalls die meis-ten Jungstörche verendet sind. «Da ist es eben nicht sichtbar», so Rogenmoser.