Sie standen in den letzten Jahren «unter Strom», doch an der Lehrabschlussfeier, die am Dienstagabend im Beruf- und Weiterbildungszentrum Toggenburg (BWZT) in Wattwil vonstattenging, dürfte viel Druck von den Lehrabgängern der hiesigen Elektrobranche abgefallen sein. Vier der 55 Männer – in diesem Jahr schloss keine Frau im Prüfungsgebiet ihre Grundausbildung in einem Elektroberuf ab -, erzielten eine Note von 5,0 oder besser. Mit der Note von 5,6 erbrachte Cyrill Schär aus Lütisburg Station eine ausserordentliche Leistung. Der junge Berufsmann hatte sein Handwerk bei der Rusch Elektrotechnik AG in Bütschwil erlernt. Ebenso schlossen drei weitere neuen Berufsleute mit der guten Note von 5,1 ab. Er waren dies Michael Heeb aus Rossrüti (Elektro Peter in Wil), Mirco Lassig aus Jona (EW Jona-Rapperswil AG) und Sven Baur aus Niederurnen GL (Zweifel-Elektro AG, Niederurnen).
Voller Energie sind 55 junge Berufsleute
«Stromer» machen Menschen glücklich
Der Fachgruppenleiter Elektroberufe am BWZT, René Kistler, erinnerte die neuen Fachkräfte daran, dass sie einen Beruf ausübten, der geeignet sei, Menschen glücklich zu machen. Denn zum einen hätten viele Respekt vor Stromsachen, und zum anderen sei Strom in unserer Gesellschaft jenes «Ding» ohne das wortwörtlich nichts mehr laufe. «Wenn Sie Stromleitungen verlegen, um eine Wärmepumpe in Betrieb zu nehmen oder einen neuen Steamer zum Laufen zu bringen, dann können Sie mit der Dankbarkeit der Menschen rechnen», so René Kistler. Ähnlich sah es der Präsident von EIT.ost, Markus Wäger, der den jungen Männern dazu gratulierte, «einen Beruf mit grosser Zukunft» gewählt zu haben. Denn gesellschaftliche Herausforderungen wie die stetig steigende E-Mobilität, den ungebremsten Klimawandel und der Umstieg auf nachhaltige Energien tangierten alle die Elektrobranche – und zwar nicht nur heute, sondern auch morgen.
Systemrelevante Branche für alle
Über die glänzenden Zukunftsaussichten der neuen Berufsleute in der Elektrobranche sprach auch der Rektor des BWZT, Matthias Unseld. Klar, sei es manchmal hart, wenn man bei Wind und Wetter draussen arbeiten müsse. Doch Fakt sei: kaum eine Dienstleistung sei heute so gefragt wie jene der Elektrobranche, denn «ein Leben ohne elektrischen Strom kann sich niemand vorstellen», so Matthias Unseld. Schon heute arbeiteten über 50'000 Elektrofachleute in unserem Land. Und ihnen sei es zu verdanken, dass sich die Bevölkerung keine Gedanken über Dinge wie Komfort, Sicherheit und Fortschritt machen müsse. Er selbst, so Unseld, sei sehr froh, dass es die Elektrobranche gebe, denn «wir brauchen Sie unbedingt, wollen wir zunehmend nachhaltig leben und unsere Klimaziele erreichen».